Berlin, 14. Sep (Reuters) - Für Abriss und Entsorgung ihrer Atomkraftwerke fehlen den vier großen deutschen Energieversorgern einem Medienbericht zufolge Rückstellungen von bis zu 30 Milliarden Euro. Das sei das bisherige Ergebnis eines Gutachtens, das eine vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erstellt habe, berichtete Spiegel-Online am Montag ohne Angaben von Quellen. Demnach reichten die Rückstellungen von rund 39 Milliarden Euro zwar aus, um die Atomreaktoren in Deutschland zurückzubauen. Für die Endlagerung des radioaktiven Abfalls, für die Suche und den Bau entsprechender Endlager fehle hingegen noch viel Geld. Der riesige Fehlbetrag sei vor allem darauf zurückzuführen, dass E.ON EONGn.DE , RWE RWEG.DE , Vattenfall VATN.UL oder EnBW EBKG.DE bei ihren Rückstellungen mit positiven Zinserträgen rechneten.
Vom Wirtschaftsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Ein RWE-Sprecher erklärte, nach Kenntnis des Unternehmens gebe es keinen Endbericht des Gutachtens. "Wir gehen davon aus, dass unsere Rückstellungen richtig und angemessen sind" und der Stresstest dies bestätigen werde.