30. Jan (Reuters) - Das neuartige Coronavirus greift weiter um sich. Es folgen aktuelle Entwicklungen.
20.47 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Donnerstag wegen des Coronavirus-Ausbruchs einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Damit sind schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung des Ausbruchs verbunden.
20.12 Uhr - Die Behörden haben Entwarnung für das italienische Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda" gegeben. Niemand auf dem Schiff sei mit dem Corona-Virus infiziert, teilte das Gesundheitsministerium nach Tests mit. Wegen des Verdachts waren Tausende Passagiere im Hafen der italienischen Stadt Civitavecchia an Bord des Schiffs festgehalten worden.
18.42 Uhr - Die US-Gesundheitsbehörden melden den ersten Fall einer Ansteckung von Mensch zu Mensch in den USA. Im Bundesstaat Illinois habe sich der Ehepartner eines Patienten infiziert, der zuvor nach China gereist war, teilte das Zentrum für Krankheitskontrolle mit.
16.44 Uhr - Der Internationale Währungsfonds (IWF) beobachtet die Entwicklung genau, hält eine Einschätzung möglicher Auswirkungen auf die Wirtschaft aber für noch nicht möglich. Direkte Folgen durch das Coronavirus gebe es derzeit vor allem durch den Stillstand von Verkehr und Geschäftstätigkeit in der besonders stark betroffenen Provinz Hubei, sagt IWF-Sprecher Gerry Rice. Das Ausmaß der wirtschaftlichen Beeinträchtigungen hänge davon ab, wie schnell der Virus-Ausbruch eingedämmt werden könne. China habe aber ausreichend geldpolitische Möglichkeiten, um die Wirtschaft in der Krise zu stützen, betont Rice.
16.10 Uhr - Von Südkorea bis Tschechien hat die Virus-Krise einen wahren Ansturm auf Atemschutz-Masken ausgelöst. Aus Furcht vor Infektionen fragen immer mehr Menschen in Apotheken danach. Doch viele der zumeist in Asien beheimateten Herstellerfirmen können mit der Nachfrage kaum Schritt halten. Der in Tschechien beheimatete Produzent Pardam kann sich vor Anfragen aus Asien und Europa kaum noch retten: "Wir sind komplett ausverkauft."
16.03 Uhr - In Diplomatenkreisen wird davon ausgegangen, dass rund 90 Deutsche und einige zugehörige Familienmitglieder das Angebot zur Ausreise aus der Region Wuhan annehmen werden. Eine konkrete Zahl werde erst kurz vor dem Abflug feststehen, da die Teilnahme freiwillig sei, heißt es im Auswärtigen Amt. "Wir tun alles dafür, dass sich aus der Rückholung keine Gefahr für die deutsche Bevölkerung ergibt. Deswegen wird es vor dem Flug medizinische Untersuchungen geben, sowohl durch die chinesische Seite als auch durch unser medizinisches Personal auf dem Flieger. Auch während des Fluges befinden sich die Passagiere unter medizinischer Beobachtung durch das Fachpersonal."
15.30 Uhr - Auch Volkswagen (DE:VOWG) VOWG_p.DE und seine chinesischen Joint-Venture-Partner verlängern die Werksferien ihrer gemeinsamen Produktionsstätten in China. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Saic 600104.SS werde die Produktion erst am 10. Februar wieder aufnehmen, dasjenige mit FAW SASACJ.UL nicht vor dem 9. Februar, wie Volkswagen mitteilte. Die geplanten Auslieferungen an Kunden seien von diesem Schritt nicht betroffen.
15.25 Uhr - BMW BMWG.DE verlängert für die Produktionsmitarbeiter seiner Fabriken in der chinesischen Stadt Shenyang die Werksferien um eine Woche bis zum 9. Februar. Büroangestellte sollen in dieser Zeit von zu Hause aus arbeiten. "Wegen der Reisebeschränkungen kommen die Mitarbeiter nicht an ihre Arbeitsplätze", sagte ein Konzernsprecher. Shenyang ist mit 18.000 Mitarbeitern der weltweit größte BMW-Standort.
14.40 Uhr - Wegen der Folgen des Coronavirus könnten nach Einschätzung von US-Handelsminister Wilbur Ross etliche Stellen wieder in die USA zurückkehren. Die Firmen müssten ihre Lieferketten auch in Hinblick auf das Virus auf den Prüfstand stellen, sagt Ross zu Fox Business Network. "Es ist ein weiterer Risikofaktor, den die Leute in Betracht ziehen müssen, und so denke ich, wird das dazu beitragen, die Rückkehr von Stellen nach Nordamerika zu beschleunigen - einige in die USA und vielleicht auch einige nach Mexiko."
14.37 Uhr - Mit den neuen Fällen in der chinesischen Provinz Hubei ist die Gesamtzahl der Infizierten auf über 8100 weltweit gestiegen. Das sind mehr Infizierte als beim Ausbruch der Atemwegserkrankung Sars in den Jahren 2002/2003.
14.25 Uhr - Die chinesische Provinz Hubei meldet 317 neue Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus. Das seien die bis zum Donnerstagmittag vorliegenden Zahlen, sagt der Vorsitzende der Kommunistischen Partei in der Provinz, Jiang Chaoliang, auf einer Pressekonferenz. In der Provinzhauptstadt Wuhan waren die ersten Fälle der Krankheit gemeldet worden.
14.01 Uhr - Die Folgen des Coronavirus wirken sich nach Einschätzung von US-Handelsminister Wilbur Ross auf die Unternehmen aus. Sie müssten auch dies berücksichtigen, wenn sie ihre Lieferketten auf den Prüfstand stellten, sagt Ross in einem Interview des Senders Fox Business Network. Die US-Regierung richtet zudem eine Arbeitsgruppe ein, die Maßnahmen ausarbeiten soll, wie die USA vor dem Virus geschützt werden sollen. Außerdem sollen Anfang Februar weitere US-Bürger aus dem chinesischen Wuhan ausgeflogen werden.
13.30 Uhr - Die chinesische Regierung ruft angesichts des verbreiteten Mangels an wichtigen Medizinprodukten zum Kampf gegen das Coronavirus die Hersteller auf, solche Produkte rasch zu produzieren. Dringender Bedarf bestehe unter anderem an Schutzkleidung, Atemschutzmasken, Schutzbrillen und Medikamenten. Die Zentralregierung erklärt, sie selbst sei verantwortlich für die einheitliche Verteilung der Güter. Die lokalen Verwaltungen dürften die Lieferungen nicht abfangen und weiterleiten, aber sie müssten sicherstellen, dass die Firmen vor Ort diese Dinge herstellen.
12.50 Uhr - British Airways ICAG.L setzt die Flüge nach China für einen Monat aus. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft sagt, Peking und Shanghai würden bis Ende Februar nicht mehr angeflogen. Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong sei davon aber nicht betroffen.
12.45 Uhr - In Frankreich fordern die Flugbegleitergewerkschaften einen Stopp der Air-France-Flüge nach China. Das hätten Vertreter der UNAC und der SNPNC, zwei der vier wichtigsten Gewerkschaften in dem Bereich, bei einem Treffen mit Managern der Fluggesellschaft verlangt, heißt es in Gewerkschaftskreisen. Ein Sprecher des Konzerns Air France-KLM sagt dazu, man beobachte die sich rasch entwickelnde Situation genau. Die Gesundheit und die Sicherheit der Besatzungen hätten absoluten Vorrang. Während Lufthansa LHAG.DE und British Airways ICAG.L ihre Flüge nach China ausgesetzt haben, bedienen die Linien Air France AIRF.PA und KLM weiterhin die Strecken, allerdings wegen geringer Nachfrage mit weniger Flügen.
12.15 Uhr - Rund 6000 Passagiere eines italienischen Kreuzfahrtschiffes sitzen in Civitavecchia fest, weil bei zwei chinesischen Gästen an Bord der Verdacht auf eine Infizierung mit dem Virus besteht. Die Reisenden dürften die "Costa Smeralda" nicht verlassen, solange die Chinesen untersucht würden, teilt das Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere mit. Das Paar sei am 25. Januar an Bord gegangen und leide an Fieber und Atembeschwerden. Die "Costa Smeralda" war in Marseille, Barcelona und Palma de Mallorca und hatte zuletzt in Civitavecchia nördlich von Rom angelegt.
12.10 Uhr - Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang bezeichnet die Situation rund um den Ausbruch des Coronavirus als angespannt. Sie sei noch immer "schwierig und schrecklich", sagt Li dem staatlichen Fernsehen zufolge. Er fordert die chinesischen Wissenschaftler auf, den Ursprung des Virus zu finden, damit ein Impfstoff gegen die Krankheit gefunden werden kann.
11.30 Uhr - Russland stellt als Reaktion auf den Ausbruch des Coronavirus keine elektronischen Visa mehr für chinesische Staatsbürger aus. Das teilt das Außenministerium mit. Ab Freitag soll nur noch die direkte Zugverbindung zwischen Moskau und Peking aufrechterhalten werden. Die Einschränkung des Zugverkehrs hat Russland bereits am Mittwoch angekündigt.
11.15 Uhr - Der japanische Autohersteller Honda (NYSE:HMC) 7267.T verlängert wegen der Coronavirus-Epidemie in einigen Werken in China die Betriebsferien. Sie würden bis zum 13. Februar ausgedehnt, teilt der Konzern mit.
10.47 Uhr - Die USA wollen mit weiteren Sonderflügen US-Bürger aus Wuhan herausholen. Die Flüge könnten am 3. Februar oder in etwa in diesem Zeitraum stattfinden, teilt das US-Außenministerium mit. Um wie viele Flüge für wie viele Menschen es sich handelt, teilt das Ministerium nicht mit.
10.05 Uhr - Laut Angaben der "Bild" wird die Bundeswehr bei dem geplanten Evakuierungsflug nicht nur Deutsche, sondern auch Bürger anderer europäischer Staaten aus Wuhan ausfliegen. Nach Reuters-Informationen aus Regierungskreisen ist immer noch unklar, ob der Flug wie geplant am Samstag stattfinden kann.
09.16 Uhr - Auch in Indien gibt es einen ersten Krankheitsfall. Im südlichen Bundesstaat Kerala sei eine Person positiv auf das neue Virus getestet worden, teilt die Regierung mit. Der Patient sei in einem stabilen Zustand auf einer Isolierstation in einer Klinik.
09.11 Uhr - Die Maßnahmen Chinas zur Eindämmung des Coronavirus sind nach Angaben der nationalen Luftfahrt-Aufsicht erfolgreich. Dies zeige sich an der geringen Zahl von Erkrankten, die aus dem Ausland gemeldet würden, sagt der Direktor der Behörde, Zhu Tao.
04.25 Uhr - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung fürchtet negative Folgen durch den Virus-Ausbruch. "Sollte sich der Corona-Virus, vor allem in China, deutlich ausbreiten, dürften die wirtschaftlichen Auswirkungen auch in Deutschland spürbar werden", sagt DIW-Präsident Marcel Fratzscher der "Augsburger Allgemeinen". "Die Nachfrage von Konsumenten dürfte sinken, vor allem für Konsumgüter und für Reisen."
04.05 Uhr - Die schwedische Möbelkette IKEA IKEA.UL hält in China seine 30 Einrichtungshäuser wegen der Virus-Ausbreitung vorübergehend geschlossen. Inzwischen ist der Erreger in allen Provinzen und Regionen des chinesischen Festlands nachgewiesen.
03.32 Uhr - Das Coronavirus kann bereits vor dem Auftreten von Symptomen wie Fieber oder Husten von Mensch zu Mensch übertragen werden, erklärt ein japanischer Gesundheitsexperte unter Bezug auf einen Nachweis aus China.
03.05 Uhr - US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet durch das Virus mit Einbußen für die Wirtschaft. Es sei zwar noch zu früh, um zu sagen, wie groß die Auswirkungen auf die USA sein würden, sagt Powell. Es werde aber zumindest kurzfristig Auswirkungen auf Chinas Konjunktur haben. Und wenn es dort Bremsspuren gebe, "spüren wir das - aber nicht so sehr wie Länder, die näher an China sind oder mehr Handel mit der Volksrepublik betreiben".
02.17 Uhr - Japan und die USA testen die bisher aus Wuhan evakuierten Bürger auf das Virus. Dem Sender NHL zufolge sind mehrere der Japaner infiziert, die in ihre Heimat ausgeflogen wurden. In den USA landeten 195 Menschen aus Wuhan, vorwiegend US-Diplomaten und deren Familien. Diese stehen nun für 72 Stunden unter freiwilliger Quarantäne. Nach offiziellen Angaben zeigt keine dieser US-Bürger Symptome.
01.13 Uhr - In Tibet ist die erste Coronavirus-Erkrankung aufgetreten. Das bestätigte die chinesische Gesundheitsbehörde.
01.02 Uhr - Die Zahl der durch das Virus verursachten Todesfälle steigt in China nach Angaben staatlichen Medien auf 170, weitere 7711 Erkrankungen sind bestätigt. Allein in der Region Hubei starben der chinesischen Gesundheitskommission zufolge 162 Menschen an den Folgen des Virus.
00.35 Uhr - In Brasilien setzen der Ölkonzern Petroleo Brasileiro PETR4.SA und das Bergbauunternehmen Vale VALE3.SA alle Reisen von Mitarbeitern nach China aus. Lieferungen nach China würden jedoch planmäßig weitergehen, erklärten die Firmen. (Zusammengestellt vom Reuters-Büro Berlin Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2888 5168 oder +49 69 7565 1236)