😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Lufthansa will um Beteiligung an Alitalia kämpfen

Veröffentlicht am 29.01.2019, 10:04
© Reuters. FILE PHOTO: An Alitalia airplane is seen before take off from the Leonardo da Vinci-Fiumicino Airport in Rome
EZJ
-
LHAG
-

- von Ilona Wissenbach

Frankfurt (Reuters) - Die Lufthansa (DE:LHAG) will im Bieterrennen um Alitalia die Rivalen Delta und Easyjet (LON:EZJ) ausstechen.

"Wir kämpfen um den Markt Italien und damit auch um die Alitalia", sagte Vorstand Harry Hohmeister am Montag im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Das Lufthansa-Management habe in letzter Zeit "vertiefte Gespräche" mit Politikern in Italien und den Verantwortlichen bei der staatlichen Bahngesellschaft Ferrovie dello Stato (FS) über eine Mehrheitsbeteiligung an Alitalia geführt. FS stieg bei der insolventen staatlichen Schwester Alitalia Ende 2018 unter der Maßgabe ein, Airlines als Miteigentümer zu finden. In dem seit der Pleite 2017 laufenden Verkaufsprozess hat jetzt Medienberichten zufolge Delta die Nase vorn. Auch der britische Billigflieger Easyjet hatte Interesse bekundet.

Die Lufthansa war lange Zeit der neue Wunscheigentümer der italienischen Staatskommissare, die zeitweise über die Zukunft Alitalias verhandelten. Doch der deutsche Platzhirsch stellte harte Bedingungen: Alitalia sollte erst unter staatlicher Verantwortung mit dem Abbau Tausender Stellen saniert werden - doch schon in der Vergangenheit scheiterten Sanierungsversuche am Widerstand der starken Gewerkschaften. Und die Lufthansa wäre nur zum Einstieg bereit, wenn sie das Sagen bekommt und akzeptiert keine staatlichen Miteigentümer. Diese Bedingungen gälten weiter, erklärte Hohmeister, operativer Chef der Marke Lufthansa und ihrer Schwestern Swiss und Austrian Airlines. "Wir sind an Alitalia interessiert, aber unter den richtigen Voraussetzungen - die haben sich nicht grundsätzlich geändert." Langfristig wolle die Lufthansa 100 Prozent übernehmen.

LUFTHANSA FÜR EUROPÄISCHE LÖSUNG

Kurz vor einer entscheidenden Sitzung bei Alitalia am Dienstag, bei der sich FS auf einen bevorzugten Investor festlegen will, trommelt der Lufthansa-Manager für den Plan der Kranich-Airline. Die starke wirtschaftliche Stellung der Lufthansa allein sollte "schon Argument genug für die Verantwortlichen bei Alitalia sein, darüber nachzudenken, ob sie eher Teil eines starken europäischen Systems sein möchten oder einen anderen Weg gehen wollen." Ein europäischer Verbund sei allein schon aus volkswirtschaftlichem Interesse wichtig, damit das Industrieland Italien in ein weltweites Netz eingebunden sei.

© Reuters. FILE PHOTO: An Alitalia airplane is seen before take off from the Leonardo da Vinci-Fiumicino Airport in Rome

Der andere Weg wäre eine Minderheitenbeteiligung von Delta, die als amerikanisches Unternehmen nach EU-Vorschriften nicht Mehrheitseignerin einer europäischen Airlines werden kann. Doch erfahrungsgemäß sei es schon wegen der vielen verschiedenen Interessengruppen wie Politik und Gewerkschaften in der Luftfahrt schwer, mit Minderheitseignern zu arbeiten, setzt Hohmeister dagegen. "Die Ansätze, jeder wirft mal 20 Prozent in die Kasse, und dann sehen wir, wie es weitergeht, sind nicht besonders nachhaltig." Delta soll nach Zeitungsberichten einen deutlich geringeren Stellenabbau als die Lufthansa planen, die Hohmeister auf aktuell noch weniger als 3000 beziffert. Eine Teilhaberschaft von Delta wäre kurzfristig womöglich der leichtere Weg, sagte der Lufthansa-Manager. "Dafür hat sich Alitalia schon öfter entschieden, das aber war langfristig nie erfolgreich."

Unter dem Dach der Lufthansa könne Alitalia operativ eigenständig bleiben und als Premiummarke weiterentwickelt werden. "Uns geht es nicht um die volle Integration der Alitalia als Kapazitätsprovider. Sondern sie soll ein eigenes Gesicht und auch eine eigene Identität behalten", ergänzte Hohmeister. "Uns geht es darum, dass Alitalia keine Marktanteile mehr verliert, denn irgendwann ist eine Übernahme nicht mehr werthaltig und lohnt sich nicht mehr", mahnte er.

Der Personalabbau sollte sozialverträglich gestaltet werden. Die Lufthansa sei bereit, neben Stellenabbau auch Auslagerungen und alternative Angebote für entsprechend flexible Beschäftigte im Konzern zu suchen. Darüber habe es bisher aber keine Gespräche gegeben: "In die Diskussion müsste man zunächst ernsthaft eintreten. Aber wenn sich die Verantwortlichen hier gar nicht bewegen wollen, dann kann man auch keine konstruktive Lösung erreichen."

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.