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Lufthansa-Aktie auf 2-Jahres-Tief: Einsteigen oder aussteigen?

Veröffentlicht am 04.09.2019, 09:19
Aktualisiert 04.09.2019, 09:35
© Reuters.
LHAG
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Noch vor einem Jahr sah es so aus, als könnte sich die Lufthansa (DE:LHAG) (WKN: 823212) als der große Profiteur der Konsolidierung der deutschen Luftfahrtbranche etablieren. Nach der Übernahme großer Teile der insolventen Air Berlin sah es zunächst so aus, als würde alles nach Plan verlaufen. Denn durch die Übernahme konnte man die eigene Flotte günstig vergrößern und verhindern, dass ein Mitbewerber davon profitiert.

Aus diesem Traum ist nichts geworden und die Lufthansa-Aktie ist das wohl am niedrigsten bewertete DAX-Mitglied, wenn man das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) betrachtet, da sich der Kurs innerhalb der letzten sechs Monate fast halbiert hat. Beim aktuellen Kurs von nur noch 14,02 Euro (Stand 30.08.2019) liegt das KGV nur noch bei 3,06, wenn man den Gewinn je Aktie von 4,58 Euro des letzten Geschäftsjahres als Grundlage verwendet.

Die große Frage ist nun, ob die Aktie wirklich so günstig bewertet ist, wie es den Anschein hat.

Steigende Kosten belasten den Gewinn Ein Blick in den letzten Quartalsbericht zeigt, dass die Lufthansa mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat, was die Ticketpreise betrifft. Die Zahl der Passagiere ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3 % gestiegen. Der Umsatz ist ebenfalls um 3 % gestiegen, was dafür spricht, dass zumindest der Umsatz je Passagier stabil gehalten werden konnte. Auf den ersten Blick scheint die Reise also in die richtige Richtung zu gehen, wären da nicht die steigenden Kosten. Diese sind um 7 % angestiegen, was den Gewinn empfindlich getroffen hat.

Die Lufthansa hat also Schwierigkeiten, steigende Kosten an die Passagiere weiterzugeben, was in direkter Verbindung mit dem intensiven Wettbewerb in der europäischen Luftfahrtbranche steht. Steigende Ticketpreise lassen sich nur schwer durchsetzen, wenn die Konkurrenz nicht mitzieht, da die Passagiere wenig markentreu sind.

Das hat dazu geführt, dass im ersten Halbjahr aus einem Gewinn von 713 Mio. Euro, wie er im Vorjahreszeitraum ausgewiesen werden konnte, ein Verlust von 116 Mio. Euro geworden ist.

Die direkte Konsequenz dieser verheerenden Zahlen ist, dass die Prognose deutlich gesenkt werden musste. Generell wird nur eine sehr unkonkrete Prognose in Form einer adjustierten EBIT-Marge kommuniziert, in der weder Steuern noch einige einmalige Belastungen berücksichtigt werden. Erwartet wird nun eine adjustierte EBIT-Marge zwischen 5,5 und 6,5 %, was gegenüber den 2,4 % des ersten Halbjahres eine erhebliche Verbesserung wäre. Gleichzeitig wird der Gewinn aber auch deutlich unter dem Wert des Vorjahres bleiben, in dem noch eine Marge von 7,9 % erreicht wurde.

Dividende belastet die Finanzen Die wegbrechenden Gewinne könnten zu kaum einem schlechteren Zeitpunkt kommen, denn die Nettoverschuldung ist bereits heute verhältnismäßig hoch und die Branche ist auf enorme Investitionen in neue Flugzeuge angewiesen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Neue Flugzeuge tragen in der Regel dazu bei, die Betriebskosten zu verringern, da diese sparsamer arbeiten als ältere Modelle. Würde man nun auf die Erneuerung der Flotte verzichten, würde man der Konkurrenz automatisch einen Kostenvorteil gewähren.

Ende Juni lag die Nettokreditverschuldung des Konzerns aber bereits bei 6,2 Mrd. Euro. Das ist eine dramatische Verschlechterung gegenüber dem Start des Jahres, als der Wert noch bei 3,5 Mrd. Euro lag. Einen wesentlichen Anteil an dieser katastrophalen Entwicklung hat der wegbrechende Gewinn, doch auch die Dividendenzahlung von knapp über 400 Mio. Euro hat der Bilanz nicht gerade geholfen, da der Konzern im ersten Halbjahr nicht profitabel gearbeitet hat.

Nun bleibt also nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass die zweite Jahreshälfte deutlich besser verläuft und steigende Gewinne mit sich bringt, die den Verlust des ersten Quartals ausgleichen können.

Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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