Der globale Beratungsriese McKinsey & Co. steht offenbar kurz davor, einen Vergleich mit dem US-Justizministerium (DOJ) in Höhe von mindestens 500 Millionen US-Dollar abzuschließen. Dieser Vergleich soll die bundesweiten Ermittlungen zur Rolle des Unternehmens in der Opioid-Krise beilegen, insbesondere im Hinblick auf die umstrittene Zusammenarbeit mit Opioid-Herstellern wie Purdue Pharma.
Im Fokus der Untersuchungen stand die Beratungstätigkeit von McKinsey für Purdue Pharma und andere Pharmaunternehmen. Die Bundesstaatsanwaltschaft ging der Frage nach, ob McKinseys Marketingstrategien zur Verschärfung der Opioid-Epidemie beigetragen haben. Diese Krise hat in den USA zu weitverbreiteten Suchtproblemen und einer alarmierenden Zahl tödlicher Überdosierungen geführt.
Der anstehende Vergleich, der voraussichtlich in den kommenden Wochen öffentlich gemacht wird, soll sowohl strafrechtliche als auch zivilrechtliche Aspekte der Untersuchungen abdecken. Er reiht sich ein in eine Serie von juristischen Auseinandersetzungen: Bereits zuvor hatte McKinsey Vergleiche in Opioid-bezogenen Klagen in Höhe von nahezu 1 Milliarde US-Dollar geschlossen. Diese deckten Ansprüche aus allen 50 US-Bundesstaaten, Washington D.C., US-Territorien sowie verschiedenen Einrichtungen wie Kommunalverwaltungen, Schulbezirken, indigenen Stämmen und Krankenversicherungen ab.
Als Reaktion auf die Opioid-Krise und die damit einhergehenden rechtlichen Herausforderungen zog sich McKinsey 2019 vollständig aus der Beratung im Opioid-Geschäft zurück. Das Unternehmen betont jedoch, dass die früheren Vergleiche kein Eingeständnis von Haftung oder Fehlverhalten beinhalteten.
Zum jetzigen Zeitpunkt haben weder das DOJ noch McKinsey offizielle Stellungnahmen zu dem Bericht abgegeben. Die Details des bevorstehenden Vergleichs basieren auf Informationen von Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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