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Mein erstes Jahr mit der Wirecard-Aktie – und was ich für 2020 plane

Veröffentlicht am 10.01.2020, 09:13
Aktualisiert 10.01.2020, 09:36
© Reuters.
WDIG
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Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mir meine ersten Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206)-Aktien ins Depot gelegt – für knapp 137 Euro. Heute stehen sie bei rund 122 Euro (Stand: 07.02.2020). Damit war die Wirecard-Aktie mein schlechtester Kauf im Jahr 2019.

Für mich als langfristig orientierter Anleger ist ein einziges schlechtes Jahr allerdings noch lange kein Beinbruch. Was 2019 bei Wirecard passiert ist, wie ich die Geschehnisse interpretiere und welche Schlussfolgerungen für 2020 ich daraus ziehe, erfährst du, wenn du weiterliest!

Die Wirecard-Aktie im Jahr 2019 – fundamental stark, aber angreifbar Was die fundamentale Entwicklung betraf, konnten wir Wirecard-Aktionäre wahrlich nicht über das Jahr 2019 meckern – das Geschäft entwickelte sich hervorragend!

Q1 – Q3 2019
Umsatzentwicklung + 36,7 %
Gewinnentwicklung (EBITDA) + 38,4 %
Free Cashflow + 60,0 %
Quelle: Wirecard Investor Relations

Damit befindet sich Wirecard auf dem besten Weg, seine hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Mit den Produkten von Wirecard ist also alles in bester Ordnung – das Problem liegt an einer anderen Stelle: Die Bilanzierung scheint nicht überall „ganz korrekt“ zu sein.

Nach den ersten Anschuldigung durch die Financial Times im Januar prüfte die Anwaltskanzlei RPC die Geschäfte von Wirecard in Singapur. Zwar konnten systematische „Luftbuchungen“ ausgeschlossen werden – einige Geschäfte wurden allerdings tatsächlich falsch verbucht. Völlig aus der Luft gegriffen waren die Vorwürfe der Financial Times also nicht – auch wenn das tatsächliche Ausmaß der falschen Bilanzierung deutlich kleiner war als vorgeworfen.

Im Oktober folgte dann der nächste kritische Bericht der Financial Times – diesmal sollten Tochterunternehmen von Wirecard in Dubai und Irland getrickst haben. Und wieder brach die Aktie ein (diesen Kursturz habe ich übrigens zum Nachkauf genutzt).

Wie bei den Vorwürfen im Januar wird ein externes Unternehmen die Vorgänge bei Wirecard prüfen, diesmal ist es die KPMG. Und ganz ehrlich: Es würde mich nicht überraschen, wenn das Ergebnis ähnlich aussehen würde wie bei der RPC-Untersuchung in Singapur.

Die Anschuldigungen der Financial Times – alles nur heiße Luft? Gleich vorneweg: Ich glaube nicht, dass das Management rund um Wirecard-CEO Markus Braun absichtlich die Bilanz gefälscht, geschönt oder sonst wie manipuliert hat. Ich habe vollstes Vertrauen in Braun – und auch die Entwicklung im Jahr 2019 gab mir bisher keinen Anlass, an ihm und seinem Team grundsätzlich zu zweifeln.

Die Falschbuchungen in Singapur allerdings könnten darauf hindeuten, dass die Verwaltung, die Buchhaltung und die Corporate-Governance-Abteilung mit dem Wachstum des restlichen Wirecard-Konzerns schlichtweg nicht mithalten konnten. Die Falschbuchungen hat niemand bemerkt, die Begründungsversuche von Wirecard wirken mitunter etwas hilflos.

Die erneuten Vorwürfe in Dubai und Irland zeigen, dass sich diese „Schwäche“ möglicherweise durch den kompletten Wirecard-Konzern zieht. Wie gesagt, ich gehe nicht von absichtlicher Bilanzmanipulation aus – dass man in diesem Bereich allerdings mit gewissen „Ungenauigkeiten“ zu kämpfen hat, halte ich für denkbar.

Mein Fazit – das habe ich 2020 mit der Wirecard-Aktie vor 2019 war ein großartiges Jahr für Wirecard! Die Produkte finden nach wie vor reißenden Absatz – Umsatz und Gewinn entwickelten sich besser, als das für das Erreichen der Vision 2025 notwendig wäre. Und da ich nach wie vor davon ausgehe, dass Wirecard seine Bilanz nicht im großen Stil manipuliert hat, zweifle ich auch nicht an der Aufrichtigkeit und der Fähigkeit von Wirecard-CEO Markus Braun.

Solange diesbezüglich nichts anderes bewiesen wird, werde ich auch 2020 an der Wirecard-Aktie festhalten. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass die Angriffe der Financial Times in den nächsten Monaten aufhören werden – egal was die KPMG-Untersuchung letztendlich ergeben wird.

Denn wie beschrieben vermute ich, dass die Probleme in Singapur, Dubai und Irland keine Einzelfälle waren – und um diesen scheinbar systematischen Fehler zu beheben, wird Wirecard sicherlich eine gewisse Zeit brauchen. Genug Zeit, um weitere kleinere Ungereimtheiten aufzuspüren – ich denke daher, dass wir Wirecard-Aktionäre auch 2020 etwas Geduld mitbringen müssen.

Thomas Brantl besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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