Investing.com - Nach einer heftigen Talfahrt, ausgelöst durch enttäuschende Geschäftszahlen und eine gedämpfte Umsatzprognose, blicken Anleger auf die Zukunft von Moderna (NASDAQ:MRNA) mit gemischten Gefühlen. Der Biotech-Pionier, der während der COVID-19-Pandemie mit seinem Impfstoff weltweit Schlagzeilen machte, steht nun vor der Herausforderung, seinen Erfolg jenseits des Pandemiegeschäfts zu sichern.
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In den letzten Monaten hat sich die Stimmung rund um die Aktie merklich abgekühlt. Festmachen lässt sich das an der Performance des Titels. Seit Jahresanfang steht ein Minus von über 23 % zu Buche. Mit den zuletzt enttäuschenden Quartalszahlen und der deutlichen Senkung der Umsatzprognose für das laufende Jahr hat sich die Talfahrt beschleunigt. Besonders besorgniserregend sind die unklaren Aussichten bei den COVID-19-Impfquoten und der zunehmende Wettbewerb im Bereich der Impfstoffe gegen das Respiratory Syncytial Virus (RSV), einem gefährlichen Erreger, der vor allem bei Säuglingen und älteren Menschen schwere Atemwegserkrankungen verursachen kann.
„Moderna kämpft derzeit damit, über den COVID-Impftrend hinauszuwachsen“, kommentieren die Experten von Evercore ISI und fassen damit das Dilemma des Biotech-Spezialisten zusammen. Sie betonen, dass die Investorenstimmung weiterhin gedämpft sei, insbesondere angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit den COVID-19-Impfquoten und dem Wettbewerbsdruck im RSV-Bereich. „Selbst bei deutlich reduzierten Umsatzerwartungen für COVID- und RSV-Impfstoffe bleibt die Stimmung gedrückt“, heißt es weiter in ihrem Bericht.
Trotz dieser Herausforderungen sehen die Analysten Potenzial für eine Trendwende. Sie verweisen auf Modernas gut gefüllte Pipeline mit über 40 Impfstoffkandidaten in der klinischen Entwicklung. „Diese Pipeline könnte der Schlüssel sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und das Unternehmen auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen“, so die Experten.
Besonderes Augenmerk legen sie auf zwei vielversprechende Projekte: den Impfstoff gegen das Zytomegalievirus (CMV) und einen innovativen Krebsimpfstoff. „Die Ergebnisse des CMV-Impfstoffs werden bis zum Jahresende erwartet, und wir sind vom Potenzial des Impfstoffs begeistert“, sagen die Analysten. Das Zytomegalievirus ist ein weit verbreiteter Erreger, der bei gesunden Menschen meist keine Symptome verursacht, jedoch für ungeborene Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich sein kann. Sollte der Impfstoff seine Wirksamkeit beweisen, könnte er ein bedeutender Wachstumstreiber für Moderna werden. „Es könnte jedoch einige Zeit dauern, bis sich der Markt entwickelt“, fügte Evercore ISI hinzu.
Noch spannender könnte die Entwicklung des Krebsimpfstoffs sein. „Eine baldige Ankündigung von Moderna, eine beschleunigte Zulassung für den Impfstoff anzustreben, könnte einen kurzfristigen Kurssprung auslösen“, prognostizieren die Analysten. Dennoch warnen sie, dass „wahrscheinlich mehr Daten erforderlich sind, um das kommerzielle Potenzial des Programms vollständig zu bewerten.“
Die kommenden Ereignisse, insbesondere der F&E-Tag von Moderna am 12. September, könnten die Richtung vorgeben. Überzeugende Fortschritte in der Pipeline könnten helfen, die Abhängigkeit des Unternehmens von den Corona-Trends zu reduzieren und die Aktie wieder auf einen stabileren Kurs zu bringen, so Evercore ISI.
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