Investing.com - Goldman Sachs (NYSE:GS) hat seine Gewinnprognose für den S&P 500 im Jahr 2025 nach oben korrigiert. Die Experten der US-Bank erwarten nun ein Ergebnis je Aktie (EPS) von 268 Dollar, was einem Zuwachs von 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zuvor lag die Schätzung bei 256 Dollar (+6 %). Auch für das Jahr 2026 gibt es eine neue Prognose: Das EPS soll auf 288 Dollar steigen, was einem Wachstum von 7 % entspricht. Für das laufende Jahr 2024 bleibt die Schätzung unverändert bei 241 Dollar.
Damit liegen die Prognosen von Goldman Sachs leicht über den Konsensschätzungen, die von einem EPS von 265 Dollar für 2025 und 281 Dollar für 2026 ausgehen. Allerdings sind sie etwas konservativer als die optimistischeren „Bottom-up“-Schätzungen, die bei 275 Dollar für 2025 und 307 Dollar für 2026 liegen.
Laut Goldman Sachs neigen „Bottom-up“-Prognosen jedoch häufig dazu, zu optimistisch zu sein und werden später nach unten korrigiert. „Unsere Schätzungen für 2025 und 2026 implizieren eine jährliche Revision der Konsensprognosen um etwa 3 % nach unten – etwas weniger stark als im historischen Durchschnitt“, kommentieren die Strategen in ihrer Mitteilung.
Für das dritte Quartal 2024 revidierte Goldman Sachs seine Erwartungen deutlich nach unten. Statt eines EPS-Wachstums von 9 % wird nun ein Plus von lediglich 4 % erwartet, nachdem das zweite Quartal noch ein solides Wachstum von 11 % gezeigt hatte.
Betrachtet man das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500, so liegt dieses derzeit bei 22 und entspricht damit dem, was die Strategen als fair bewertet ansehen. Sie erwarten, dass das KGV bis Ende 2024 stabil bleibt, rechnen jedoch im Laufe der nächsten zwölf Monate mit einem leichten Rückgang auf 21.
Für die kommenden Monate sieht Goldman Sachs kaum größere Veränderungen im makroökonomischen Umfeld. Allerdings könnte die Unsicherheit rund um die US-Wahlen 2024 zu Schwankungen bei den Marktbewertungen führen. Langfristig rechnen die Analysten mit einem langsameren Wirtschaftswachstum und moderat höheren Realrenditen für das Jahr 2026, was zu einem Rückgang des KGV führen könnte.
In diesem Kontext hat Goldman Sachs seine Kursziele für den S&P 500 angehoben. In den nächsten drei Monaten wird eine Bewegung auf 6000 Punkte erwartet, was eine Steigerung gegenüber der bisherigen Schätzung von 5600 Punkten bedeutet. Auch für die kommenden sechs Monate wurde das Ziel auf 6100 Punkte angehoben, und für die nächsten zwölf Monate rechnen die Experten mit einem Wert von 6300 Punkten, nachdem zuvor 6000 Punkte prognostiziert worden waren.
Die Strategen gehen davon aus, dass der Markt bis Jahresende ein EPS von 274 Dollar einpreisen wird, was einer Abweichung von 1 % von den aktuellen Konsensschätzungen entspricht. Innerhalb von zwölf Monaten könnte dieser Wert auf 300 Dollar steigen, was eine Revision von 2 % nach unten bedeuten würde. Daraus ergibt sich für den S&P 500 ein Kursanstieg von rund 10 % im kommenden Jahr – leicht unter dem historischen Durchschnitt von 12 %.
„Wir gehen davon aus, dass die derzeit hohe Bewertung des Marktes das Renditepotenzial einschränken wird“, heißt es von den Analysten weiter. Sollte sich das KGV jedoch stabil bei 22 halten, könnte der S&P 500 auf 6600 Punkte klettern, was einen Kursgewinn von 15 % bedeuten würde.
Historisch gesehen gab es Phasen, in denen der Markt den fairen Wert deutlich übertraf, vor allem nach Rezessionen. Die Strategen erinnerten an das Jahr 1998, als eine Kombination aus starkem Wirtschaftswachstum und Zinssenkungen der US-Notenbank den Markt um 40 % über seinen fairen Wert steigen ließ.
Sollte das KGV auf 23 steigen – ähnlich wie im Jahr 2021 –, könnte der S&P 500 sogar 6900 Punkte erreichen und einen Kursgewinn von 20 % erzielen. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum könnte jedoch das KGV auf 18 drücken und den Index auf 5400 Punkte fallen lassen, was einem Rückgang von 6 % entsprechen würde.
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