Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Moderna-Aktien (NASDAQ:MRNA) gaben am Montag vorbörslich um fast 3 % nach. Zuvor hatte die Financial Times berichtet, dass sich das Unternehmen gegen einen Aktionärsantrag zur Wehr setzt, der die Weitergabe seiner Covid-19-Impfstofftechnologie an ärmere Länder fordert.
In dem Antrag wird außerdem gefordert, dass Moderna die Frage beantwortet, warum seine Preise angesichts des Umfangs der staatlichen Unterstützung so hoch sind.
Der Londoner Vermögensverwalter Legal & General Investment Management argumentiert, dass der Impfstoffhersteller, der von der US-Regierung mindestens 2,5 Milliarden Dollar erhalten hat, seine Vakzine hauptsächlich in wohlhabende Länder geliefert und seine Technologie nicht an Produzenten in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen weitergegeben hat.
Moderna wehrt sich gegen den Antrag bei der Securities and Exchange Commission.
Der FT zufolge hat sich Oxfam, ein weltweiter Zusammenschluss von 21 Wohltätigkeitsorganisationen, mit Investoren zusammengetan, um Petitionen gegen Moderna und Pfizer (NYSE:PFE) einzureichen und sie aufzufordern, mehr für den Transfer der Impfstofftechnologie zu tun.
Sowohl Pfizer als auch Moderna stehen derzeit unter dem Druck der Gesetzgeber und Aktivisten, die Preise für ihre Vakzine zu senken und die Produktion anzukurbeln, um die lebensrettenden Impfungen auch in ärmeren Ländern bereitzustellen.
Moderna befindet sich in einer speziellen Situation, schließlich hat das Unternehmen seinen Impfstoff gemeinsam mit den US National Institutes of Health entwickelt. Barney Graham, einer der am Entwicklungsprozess beteiligten NIH-Wissenschaftler, erklärte gegenüber der Zeitung, dass die Rolle der Regierung bei der Herstellung des Impfstoffs ihr bei der Preisgestaltung ein "Druckmittel" gegenüber Moderna verschafft habe, wogegen sich das Biotech-Unternehmen energisch zur Wehr gesetzt habe.