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Münchener Rück - Naturkatastrophen-Jahr zeigt Klimawandel

Veröffentlicht am 08.01.2020, 11:11
Aktualisiert 08.01.2020, 11:21
© Reuters.  Münchener Rück - Naturkatastrophen-Jahr zeigt Klimawandel
MUVGn
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* Stürme, Fluten und Brände verursachen 150 Mrd Dollar Schaden

* Japan zum zweiten Mal in Folge von Taifunen getroffen

* Experte: Extreme Regenfälle deuten auf Klimawandel hin

- von Alexander Hübner

München, 08. Jan (Reuters) - Trotz zweier schwerer Taifune über Japan ist die Welt bei Naturkatastrophen im vergangenen Jahr glimpflich davongekommen.

Insgesamt verursachten Wirbelstürme, Überschwemmungen, Erdbeben und Waldbrände weltweit Schäden von 150 (2018: 186) Milliarden Dollar, wie der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück MUVGn.DE in seinem am Mittwoch veröffentlichten jährlichen Naturkatastrophen-Bericht mitteilte. Inflationsbereinigt lagen sie damit nur knapp über dem 30-Jahres-Schnitt (145 Milliarden Dollar). Doch auch an einem insgesamt durchschnittlichen Naturkatastrophen-Jahr erkennen die Experten der Münchener Rück die Folgen der globalen Erwärmung.

"2019 gab es zwei Phänomene, die wir mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf den Klimawandel zurückführen können und die wir in den vergangenen Jahren gehäuft beobachten", sagte Klima- und Geowissenschaftler Ernst Rauch der Nachrichtenagentur Reuters. Tropische Wirbelstürme brächten riesige Regenmengen mit sich. Beim Taifun "Hagibis" in Japan fielen innerhalb von zwei Tagen tausend Liter Regen auf den Quadratmeter, das ist mehr als in Deutschland im ganzen Jahr. "Je aufgeheizter die Atmosphäre ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen." Zum anderen bewegten sich die Wirbelstürme der vergangenen Jahre auffällig langsam vorwärts, blieben länger an einem Ort und richteten dort umso verheerendere Schäden an.

"Hagibis" war mit zehn Milliarden Dollar für die Versicherer der größte Naturkatastrophen-Schaden des Jahres. Zusammen mit dem Taifun "Faxai", der kurz vorher über die japanischen Inseln hinweggefegt war, verursachte er knapp ein Drittel der Schäden, für die die Branche weltweit einstehen musste. Schon 2018 war Japan von schweren, kostspieligen Stürmen heimgesucht worden. "Ein solcher Doppelschlag - zwei Jahre in Folge mit Rekordschäden - ist selten", sagte Rauch. Insgesamt mussten die Versicherer mit 52 (2018: 86) Milliarden Dollar 2019 deutlich weniger für Naturkatastrophen ausgeben.

Das lag auch daran, dass die Hurrikan-Saison in den USA, wo viele Werte versichert sind, relativ harmlos ausfiel: "Die USA hatten Riesen-Glück. Wir haben 18 tropische Wirbelstürme und Hurrikane über dem Nordatlantik verzeichnet – die meisten sind aber am Festland vorbeigezogen", sagte Rauch. "Und Kalifornien ist auf Buschfeuer inzwischen weit besser vorbereitet." In Australien toben allerdings seit Wochen Wald- und Buschbrände - und ein Ende ist nicht in Sicht: Der Höhepunkt sei erst in den Hochsommermonaten Januar und Februar zu erwarten, fürchtet der Rückversicherer.

WÄRMEDÄMMUNGEN HALTEN HAGEL NICHT AUS

Auch Deutschland und Mitteleuropa müssen Rauch zufolge in den nächsten Jahren mit mehr und stärkeren schweren Gewittern rechnen – "obwohl in der Tendenz die Sommer immer trockener werden und sich die Niederschläge in den Winter verlagern". Im vergangenen Jahr machten Hagelschläge etwa ein Drittel aller Naturkatastrophen-Schäden in Deutschland aus."

Allein in und um München verursachte ein Hagelunwetter an Pfingsten Schäden von einer Milliarde Euro - drei Viertel davon waren versichert. Dabei habe sich gezeigt, dass Wärmedämmungen an modernen Häusern sehr anfällig für Hagel sind. Münchener-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek fordert deshalb: "Um den Trend zu steigenden Schäden abzudämpfen, müssen Gebäude und Infrastruktur widerstandsfähiger gemacht werden. Dann kann Versicherung umso besser wirken und die verbleibenden finanziellen Schäden tragen."

Die Opferzahlen bei Naturkatastrophen gehen nach den Daten der Münchener Rück seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. 9000 (2018: 15.000) Menschen verloren 2019 bei solchen Ereignissen ihr Leben, die meisten davon beim Zyklon "Idai", der vor allem in Mosambik im März gut 1000 Todesopfer forderte. "Der Mensch hat gelernt, mit Naturkatastrophen umzugehen", sagte Rauch.

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