Von Robert Zach
Investing.com - Dank dem Teilhandelsabkommen zwischen den USA und China wird der deutsche Leitindex Dax am Donnerstag moderat höher erwartet. "Das Risiko einer unmittelbaren weiteren Eskalation ist vom Tisch. Allerdings bleiben die Zölle hoch und die im Hintergrund anhaltende Entkopplung, insbesondere in den Bereichen Technologie und Investitionen, wird durch den Deal nicht gestoppt", sagte Capital Economics-Ökonom Mark Williams.
Gegen 8.00 Uhr notierte der Future auf den DAX 20 Punkte oder 0,15 Prozent höher. Gestern war das deutsche Aktienbarometer um 0,18 Prozent auf 13.432,30 Punkte gefallen.
Der DAX trete "kurzfristig auf der Stelle", sagte Martin Utschneider, Leiter Technische Analyse bei der Münchner Privatbank Donner & Reuschel. Übergeordnet bleibe der Aufwärtsmodus aber intakt. "Dieser ist erst bei Notierungen unterhalb der 13.150 ernsthaft gefährdet", fügte er hinzu.
Der Euro Stoxx-Future gewann 0,27 Prozent. Am Mittwoch hatte der europäische Aktienindex noch 0,16 Prozent auf 3.768,96 Punkte verloren.
Am Mittwochabend wurde die Handelsvereinbarung der ersten Phase zwischen den USA und China unterzeichnet, die Themen wie geistiges Eigentum, Verpflichtungen zum Warenkauf, Technologietransfer, Wechselkurs und Finanzdienstleistungen abdeckt.
China wird die Käufe von US-Gütern und -Dienstleistungen in den nächsten zwei Jahren um 200 Milliarden Dollar erhöhen. Das Jahr 2017 gilt dabei als Benchmark. Die landwirtschaftlichen Käufe sollen in den kommenden zwei Jahren um 32 Milliarden Dollar gesteigert werden, gleichzeitig werden Schritte zur Erleichterung des Marktzugangs für US-Produkte unternommen.
Trump erklärte am Mittwoch, die bestehenden China-Zölle würden bis zu einem Deal der Phase zwei bestehen bleiben. Zudem betonte US-Finanzminister Steven Mnuchin, dass der US-Präsident jederzeit neue Zölle verhängen könne, sofern sich Peking nicht an die Vereinbarung halten sollte.
"Es gibt keinen Fahrplan für weitere Verhandlungen über geistiges Eigentum, staatliche Subventionen und die anderen strukturellen Anliegen der US-Seite. Die Gespräche könnten irgendwann wieder aufgenommen werden, aber ein substantielles Abkommen der Phase zwei über strukturelle Fragen wird wahrscheinlich nie unterzeichnet werden", erklärte Mark Williams.
Konjunkturseitig stehen heute die Einzelhandelsumsätze aus den USA und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Für Kursbewegung könnte auch der Philly-Fed-Index sorgen. Um 19.00 Uhr wird sich dann die EZB-Chefin Christine Lagarde äußern.