Investing.com - Die Biden-Administration hat strengere Regeln für den Verkauf von Chips nach China erlassen. In der Folge gerieten die Aktien der führenden Chiphersteller Nvidia, AMD und Intel im Handel an der Wall Street am Dienstag unter Druck.
Die schärferen Kontrollen, die von der Biden-Administration im Bemühen um eine Stärkung der nationalen Sicherheit erlassen wurden, sollen Schlupflöcher in den vor einem Jahr eingeführten Exportkontrollen schließen. Sie betreffen zunächst nur die A800- und H800-Chips von Nvidia, die das Unternehmen für den Export nach China entwickelt hat.
Die strengeren Regeln würden Chinas Zugang zu High-End-Halbleitern weiter einschränken, die für Fortschritte bei künstlicher Intelligenz und hochentwickelten Computern entscheidend seien, sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo.
Die Semiconductor Industry Association, ein US-amerikanischer Verband der Chipindustrie (ETR:VVSM), hat die neuen Regeln in einer Stellungnahme heftig kritisiert. Die Organisation befürchtet, dass die Regelungen zu weitreichenden und einseitigen Beschränkungen führen könnten, die dem US-Halbleiter-Ökosystem schaden und die nationale Sicherheit nicht effektiv verbessern würden. Es könnte sogar dazu führen, dass sich ausländische Kunden nach alternativen Bezugsquellen umsehen.
Nvidia äußerte sich zu den Beschlüssen und erklärte, es erwarte kurzfristig keine signifikanten Auswirkungen auf die Finanzergebnisse des US-Unternehmens. Weiter hieß es, das Unternehmen halte sich an alle geltenden Vorschriften und biete weiterhin Produkte an, die Tausende von Anwendungen in vielen verschiedenen Branchen unterstützten. Aufgrund der weltweiten Nachfrage nach seinen Produkten erwartet Nvidia vorerst keine signifikanten Auswirkungen auf seine Finanzergebnisse.
Dennoch reagierten die Märkte negativ auf die Nachricht. Die Aktien von Nvidia (NASDAQ:NVDA) sackten um mehr als 5 % ab, während AMD (NASDAQ:AMD) und Intel (NASDAQ:INTC) jeweils rund 1,5 % einbüßten. Der PHLX Semiconductor Index, der die Entwicklung der Chipbranche widerspiegelt, lag zur Stunde rund 1 % im Minus.