München (Reuters) - Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat Opel (NYSE:GM) wie angekündigt zum Rückruf von rund 96.000 Dieselautos weltweit verdonnert.
Bei der Überprüfung von Fahrzeugen der Modelle Insignia, Cascada und Zafira mit der Schadstoffnorm Euro 6 seien unzulässige Abschalteinrichtungen festgestellt worden, teilte die Behörde am Freitag mit. Dadurch könne es zu erhöhten Stickoxid-Emissionen kommen. Für die Autos, die zwischen 2013 und 2016 gebaut wurden, ordnete das KBA einen verpflichtenden Rückruf an.
Opel und das Bundesverkehrsministerium, dem die Behörde unterstellt ist, waren deswegen ungewohnt heftig aneinander geraten. Der Autobauer wies den Vorwurf zurück, unzulässige Abschalteinrichtungen einzusetzen. Das Ministerium warf Opel vor, die Beseitigung von Mängeln immer wieder verschleppt zu haben. Am Montag rückten Ermittler zur Razzia in Rüsselsheim und Kaiserslautern an. Das KBA hatte Strafanzeige gestellt.
Von den vom Rückruf betroffenen Fahrzeugen entfallen den Angaben zufolge rund 32.000 auf Deutschland; etwa 23.000 Autos rüstete Opel bereits freiwillig um. "Dem Hersteller wurde aufgegeben, die bereits für die freiwillige Maßnahme freigegebenen Verbesserungsmaßnahmen unverzüglich auf alle betroffenen Fahrzeuge auszudehnen, um die unzulässigen Abschalteinrichtungen aus den betroffenen Fahrzeugen zu entfernen", teilte das KBA mit.
Wie zuvor schon Volkswagen (DE:VOWG) legt auch Opel eine Abwrackprämie für alte Dieselfahrzeuge auf. Besitzer von Autos der Schadstoffklassen Euro 1 bis Euro 4 sollen eine sogenannte Umweltprämie von bis zu 8000 Euro erhalten, wenn sie ein altes Dieselfahrzeug egal welcher Marke verschrotten und ein Opel-Fahrzeug kaufen. Zudem gelte die Prämie bei Inzahlungnahme von Euro-5-Modellen der Marke Opel, wenn die Kunden ihren Wohn- oder Firmensitz in einer der 14 Städte und Landkreise mit besonders belasteter Luft haben. Die Prämie gilt auf den Listenpreis. Diesen bezahlt ohnehin kaum ein Käufer, da die Händler in der Regel Rabatte geben.