Berlin, 16. Okt (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für eine Pufferzone zwischen der Türkei und dem Einflussgebiet der radikal-islamischen IS-Miliz in Syrien ausgesprochen. Die Türkei befinde sich in einer schwierigen geopolitischen Lage, sagte Merkel am Freitag in Hamburg auf dem Deutschlandtag der Jungen Union. "Es ist sicher vernünftig, eine Pufferzone zu schaffen zwischen dem IS und der Türkei, damit der IS nicht direkt vor der Grenze der Türkei steht", sagte Merkel.
Gleichzeitig äußerte sie Skepsis zu der von der Türkei angedachten Schutzzone für syrische Flüchtlinge. Der Wunsch sei verständlich. Aber zum einen sei unklar, wer diese Zone in Nordsyrien schaffen könne. Zum anderen wisse man nicht, ob die Luftunterstützung durch die westlichen Alliierten ausreiche, um die Flüchtlinge wirklich zu beschützen. "Dazu gibt es noch keine klare Entscheidung." Merkel fliegt am Sonntag zu Gesprächen über Syrien und die Flüchtlingskrise in die Türkei.
Die Kanzlerin forderte erneut eine politische Lösung für das vom Bürgerkrieg zerrüttete Syrien. Der Zusammenbruch des Staates müsse verhindert werden. Dazu seien Gespräche mit allen Nachbarstaaten und den Akteuren in Syrien nötig - "sicher auch mit Kräften, die heute zum System gehören - ohne dass Assad und seine Familie persönlich eine lange Zukunft haben".