Düsseldorf, 24. Feb (Reuters) - Der Immobilien-Investor Patrizia Immobilien PATGn.DE hat in der Corona-Krise Federn gelassen. Das operative Ergebnis gab 2020 um 13,4 Prozent auf 116,5 Millionen Euro nach, wie der Augsburger Konzern am Mittwoch mitteilte. Vor allem die Einnahmen aus Transaktionsgebühren sanken - diese lagen um 26,4 Prozent unter denen des Vorjahres. Immerhin konnte Patrizia aber rund 1,9 Milliarden Euro an frischem Eigenkapital für Investments in Europa einwerben. "Wir sind mit unserem operativen Ergebnis sehr zufrieden - gerade im Covid-Jahr", sagte Finanzchef Karim Bohn der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir werden natürlich wieder eine Dividende zahlen", kündigte er an. Der Vorschlag solle im März mit der Vorlage der endgültigen Zahlen erfolgen. Die Aktionäre können dabei auf eine Erhöhung gegenüber den 29 Cent pro Aktie aus dem Vorjahr rechnen: "Wir sind gewachsen im Jahr 2020 - ich gehe davon aus, dass die 29 Cent mindestens gezahlt werden."
Im laufenden Jahr wird das operative Ergebnis nun in einer Spanne von 100 bis 145 Millionen Euro erwartet. "Wir starten in das Jahr mit einem europaweiten Lockdown", sagte Bohn: "Wir gehen aber aufgrund der Impfungen davon aus, dass es im zweiten Halbjahr eine deutliche Erholung gibt - auch in unserer Branche." Es gebe aber weiter Unsicherheiten. Im Jahresverlauf könnte der Konzern seine Prognose indes präzisieren: "Je weiter das Jahr fortschreitet, passen wir unsere Kommunikation in der Regel an."
Patrizia sieht sich Bohn zufolge auch für Übernahmen gerüstet: "Zukäufe gehören zu unserer Strategie." Der Konzern wolle etwa das Engagement im Bereich Infrastruktur ausbauen. "Mit der Bilanz, die wir haben, gehen wir fest davon aus, dass wir keine Kapitalerhöhung brauchen, um unsere Akquisitionsziele erreichen zu können", betonte der Finanzchef.
Patrizia verwaltete per Ende Dezember ein Immobilien- und Infrastrukturvermögen von 47 (Vorjahr: 44,5) Milliarden Euro, größtenteils als Investment-Manager für Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen, Staatsfonds, Sparkassen und Genossenschaftsbanken.