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Post will bis kommenden Sommer neue StreetScooter-Fabrik starten

Veröffentlicht am 02.10.2017, 11:10
Aktualisiert 02.10.2017, 11:30
© Reuters. Streetscooter CEO Kampker pictured in Cologne
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Düsseldorf (Reuters) - Die Deutsche Post (DE:DPWGn) will bis spätestens kommenden Juni die Produktion in ihrem neuen StreetScooter-Werk im nordrhein-westfälischen Düren aufnehmen.

Bis zu 10.000 der Elektro-Transporter sollen in der zweiten StreetScooter-Fabrik neben Aachen pro Jahr vom Band rollen, teilte der Konzern am Montag weiter mit. Der neue Standort soll über bis zu 250 Mitarbeiter verfügen. Insgesamt 20.000 StreetScooter können dann jährlich in den beiden Standorten gefertigt werden. Stellt die Post auf einen Zwei- oder sogar Drei-Schicht-Betrieb um, könnte die Zahl sogar weiter steigen. Der Konzern hatte den Hersteller StreetScooter 2014 komplett übernommen und Fahrzeuge für seine Zustell-Flotte selbst entwickelt. Der StreetScooter wird aber auch an Handwerker oder Kommunen verkauft. Die Post ist damit zu einem führenden Hersteller von Elektronik-Transportern aufgestiegen.

"Mit der gesteigerten Produktionskapazität können wir die große Nachfrage von Drittkunden nach unseren E-Fahrzeugen nun noch besser und schneller bedienen", sagte StreetScooter-Chef Achim Kampker. StreetScooter kurven nun etwa auch für Bäckereien durch deutsche Innenstädte. Das "Bakery Vehicle One" (BV1), ein elektrischer 3,5-Tonner, wurde eigens für diese Betriebe und andere Gewerbe entwickelt. Mehr als 100 Vorbestellungen seien bei StreetScooter eingegangen. Aber auch Energieversorger, Entsorgungsunternehmen oder Flughäfen zählten zu den Interessenten für die Elektro-Fahrzeuge, hieß es weiter.

© Reuters. Streetscooter CEO Kampker pictured in Cologne

Die Post will zudem auch StreetScooter-Transporter mit Brennstoffzellen-Antrieb testen. Diese sollen Reichweiten von über 500 Kilometern haben - mehr als die bisherigen Modelle. Sie könnten etwa zwischen deutschen Metropol-Regionen pendeln. Auch mit dem US-Automobilriesen Ford arbeitet StreetScooter bei einem seiner Elektro-Modelle zusammen.

Für die Post selbst sind derzeit rund 3000 StreetScooter im Einsatz. Post-Chef Frank Appel konnte bei der Entwicklung auf einen Vorteil setzen: Der Logistik-Riese hat einen großen Fuhrpark und kann die Fahrzeuge selbst testen und übernehmen. Zudem können ihr die Elektro-Transporter angesichts der Debatte um Fahrverbote handfeste Wettbewerbsvorteile bei der Zustellung in den Innenstädten verschaffen. Konkurrenten wie UPS oder FedEx (NYSE:FDX) werden zugleich unter Zugzwang gesetzt.

Mittelfristig will die Post ihre gesamte Brief- und Paketzustellflotte von knapp 50.000 Fahrzeugen durch Elektro-Wagen ersetzen, die mit Strom aus regenerativen Energien betrieben werden sollen. Appel hatte zugesagt, den Ausstoß des Klimagases CO2 bis 2050 auf Null zu reduzieren.

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