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Powercell Sweden oder Tesla – welche Aktie ich heute eher kaufen würde

Veröffentlicht am 17.11.2019, 08:00
© Reuters.
TSLA
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Es ist das Duell zweier komplett unterschiedlicher Ansätze zur Speicherung von Energie: Powercell Sweden (WKN: A14TK6) entwickelt und baut Brennstoffzellen, setzt also auf Wasserstoff als Energiespeicher. Tesla (WKN: A1CX3T) nutzt Lithium-Ionen-Akkus in seinen Autos und Powerwalls zur Speicherung elektrischer Energie.

Setzt sich Wasserstoff als Energiespeicher in Pkws durch, dann hat Tesla zukünftig wohl nicht mehr viel zu lachen. Sollten Batterien in Autos, Lkws und Schiffen die Oberhand gewinnen, dann wird’s für Powercell Sweden schwierig.

Die Frage, ob die Powercell-Sweden-Aktie oder die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) heute ein besserer Kauf ist, könnte man also auch so formulieren: Wasserstoff oder Batterie, welche Technologie hat langfristig mehr Potenzial?

Powercell-Sweden-Aktie: Diese Vor- und Nachteile bietet Wasserstoff Für Wasserstoff als Energiespeicher sprechen vor allem zwei Gründe.

  • Keine langen Ladezeiten – einfach Tank vollmachen und losfahren.
  • Es kann mehr Energie gespeichert werden – was höhere Reichweiten ermöglicht.
  • Insbesondere wenn große Massen bewegt werden müssen, beispielsweise in Schiffen oder Lkws, sorgen diese beiden Punkte dafür, dass die Brennstoffzelle derzeit eine bessere Wahl für solche Anwendungen sein dürfte als die Batterie.

    Ein großer Nachteil von Wasserstoff hingegen ist zweifelsfrei der schwierige Transport, der heute praktisch ausschließlich mit dieselbetriebenen Lkws oder mit Zügen erfolgt. Das ist weder besonders umweltfreundlich noch besonders einfach, hierfür werden nämlich spezielle Tankfahrzeuge benötigt.

    Auch die Speicherung ist alles andere als einfach! Entweder man speichert Wasserstoff unter Druck bei rund 700 bar. Oder man speichert ihn flüssig, was allerdings nur möglich ist, wenn man Wasserstoff stark kühlt – wie sprechen hier von Temperaturen unter minus 200 Grad Celsius. Beides ist teuer und aufwändig, was Wasserstoff als Speichermedium alleine aus Transportsicht relativ ineffizient macht.

    Apropos ineffizient, das gravierendste Problem von Wasserstoff sehe ich in der ineffizienten Herstellung: Gerade mal 60 bis 70 % der in die Elektrolyse gesteckten Energie landen tatsächlich als verwertbare Energie im Wasserstoff! Anschließend verflüchtigt sich noch ein Teil beim Transport, und bei der Umwandlung in elektrische Energie durch die Brennstoffzelle geht noch einmal ein Teil der Energie verloren!

    Keine Frage, das ist alles nicht sonderlich effizient. Mal sehen, welche Vor- und Nachteile Lithium-Ionen-Akkus mit sich bringen!

    Tesla-Aktie: Und so schlägt sich die Batterie Die beiden Hauptvorteile von Wasserstoff sind zwei der gravierendsten Nachteile von Lithium-Ionen-Akkus.

  • Lange Ladezeiten – ein Tesla Model 3 benötigt mehrere Stunden an einer haushaltsüblichen Niederspannungs-Steckdose.
  • Die Reichweiten sind eingeschränkt – ein Model 3 schafft theoretisch rund 560 km mit einer Ladung.
  • Was bei Pkws noch vertretbar erscheint, wird spätestens bei Lkws oder Schiffen kritisch – Batterien auf dem aktuellen Stand der Technik sind für diese Anwendungen in meinen Augen schlichtweg ungeeignet.

    Wenn man sich allerdings auf die „Basics“ eines Lithium-Ionen-Akkus fokussiert, offenbart sich schnell ein entscheidender Vorteil von Batterien als Energiespeicher: der Wirkungsgrad! Der beträgt bei Lithium-Ionen-Akkus nämlich bis zu 98 % – verglichen mit maximal 70 % bei der Umwandlung in Wasserstoff.

    Ganz einfach gesagt geht bei der Speicherung von Energie in einer Batterie viel weniger Energie verloren, als wenn man den „Umweg Wasserstoff“ verwendet, und das ist für mich ein elementarer Vorteil von Batterien. Hinzu kommt, dass der Transport natürlich wesentlich einfacher vonstattengeht als der Transport von Wasserstoff – entweder man jagt den Strom durch eine vorhandene Leitung, oder man speichert ihn halt einfach im Auto, einer Powerwall oder in irgendeiner anderen Form einer Batterie.

    Beide Technologien haben also ihre Vor- und Nachteile – doch welche davon geben den entscheidenden Ausschlag? Und welche Aktie würde ich basierend darauf heute eher kaufen – die Tesla-Aktie oder die Powercell-Sweden-Aktie?

    Mein Fazit: Ich würde eher die Tesla-Aktie kaufen Als langfristig orientierter Investor interessiert mich vor allem eines: Welche Technologie bietet langfristig gesehen mehr Potenzial? Genau hier sehe ich bei Wasserstoff ein Problem, nämlich den unterirdisch schlechten Wirkungsgrad. Ich bin kein Physiker, aber so wie ich die Sache sehe, scheint das Entwicklungspotenzial bezüglich des Wirkungsgrades ziemlich eingeschränkt zu sein. Man scheint hier an einer Art physikalischer Grenze abzuprallen.

    Würde man Wasserstoff als Hauptspeichermedium nutzen, müsste man mindestens 30 % mehr Energie mit Solaranlagen, Windrädern und Co. erzeugen, nur um dessen schlechten Wirkungsgrad zu kompensieren. Sorry, das wird’s wohl nicht sein! Man stelle sich die Milliarden von Euro und Dollar vor, die man nur deshalb in zusätzliche Erzeugungsquellen erneuerbarer Energien investieren müsste …

    Sicher, für Nischenanwendungen kann Wasserstoff eine interessante Lösung sein, insbesondere auf kurz- und mittelfristige Sicht. Langfristig gesehen denke ich aber, sind Batterielösungen

    a) effizienter

    b) entwicklungsfähiger

    als Wasserstoff. Ob das nun der Lithium-Ionen-Akku sein wird oder ob es bessere Materialien gibt, auf alle Fälle halte ich Batterielösungen zur Energiespeicherung für wesentlich vielversprechender als Wasserstofflösungen.

    Deshalb würde ich heute eher die Tesla-Aktie kaufen – und nicht die Powercell-Sweden-Aktie.

    Thomas Brantl besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

    Motley Fool Deutschland 2019

    Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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