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Raus aus Aktien – jetzt platzt die Blase

Veröffentlicht am 27.07.2023, 15:39
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Investing.com – Bei jedem Einkauf im Supermarkt bekommen wir zu spüren, dass vieles von dem, was wir zum Leben benötigen, teurer geworden ist. Die Zentralbanken versuchen zwar, die Inflation mit höheren Zinsen in den Griff zu bekommen, aber bisher war das nur mäßig von Erfolg gekrönt. Die Verbraucherpreise steigen auf Jahresbasis noch immer um 5 Prozent.

Deshalb verkündeten die US-Zentralbank (Fed) am Mittwoch und die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag, die Zinsen erneut zu erhöhen.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell erklärte, dass die Zinsen für eine längere Zeit höher bleiben werden. Denn bisher hat die Wirtschaft auf die höheren Zinsen kaum reagiert. Es gab zwar eine kleine Bankenkrise und der Markt für Gewerbeimmobilien steht vor dem Kollaps, aber gesamtwirtschaftlich wurde die beabsichtigte Abkühlung nicht erreicht.

Die Arbeitslosenquote und der S&P 500 befinden sich auf einem ähnlichen Niveau wie zum Beginn des Zinserhöhungszyklus. Die Finanzierungsbedingungen wurden gegenüber September 2022 sogar lockerer anstatt straffer, wie Jim Grant gegenüber CNBC erklärte.

Doch allmählich läuft der Fed die Zeit davon. Die hohen Zinsen führen dazu, dass die Zinszahlungen für den US-Schuldenberg jeden Monat höher ausfallen. Der Finanzanalyst Michael Lebowitz erläuterte, dass die Zinsausgaben durch die Fed-Zinserhöhungen bereits um 328 Milliarden Dollar gestiegen sind. Zudem prognostiziert er, dass diese in den nächsten 12 Monaten um weitere 226 Milliarden Dollar nach oben gehen und die USA aus Steuergeldern dann auf Jahresbasis 1,15 Billionen Dollar an reinen Zinszahlungen zu schultern haben.

Die Zentralbank wird laut Lebowitz schon bald keine andere Wahl mehr haben als einzulenken. Dadurch wird aus "höher für länger" plötzlich "niedriger für länger", unabhängig davon, wie es mit der Inflation aussieht.

Die Aktienmärkte haben dies bereits eingepreist, doch genau darin liegt das Problem. John Hussman erklärt, dass sich die Märkte einen verdammt toxischen Cocktail gemixt haben. Die Bewertungen befinden sich auf Rekordniveaus, während die internen Daten miserabel sind. In Summe führt das dazu, dass das Verhältnis zwischen Marktrendite und Risiko extremst schlecht ist.

Während die Aktienkurse einem vorgaukeln, dass alles in bester Ordnung ist und mit dem Beginn der Fed-Zinssenkungen die Jagd nach neuen Allzeithochs beginnt, wird es laut Hussman ganz anders kommen.

Im S&P 500 rechnet er mit einem Absturz um 64 Prozent, denn noch nie waren die von ihm verwendeten Bewertungsmaßstäbe für den Aktienmarkt vor Dezember 2020 so extrem negativ. Es gab lediglich zwei Ausnahmen, vor dem großen Crash im Jahr 2029 und zwei Wochen im April 1930.

Hussman ist nicht der übliche Schwarzmaler, vielmehr kann er mit seinen Prognosen eine gute Erfolgsbilanz vorweisen. Michael Maharrey verweist darauf, dass Hussman im März 2000 für den Nasdaq 100 einen unvorstellbaren Absturz um 83 Prozent vorhersagte, was sich bis zum Tief von 2002 vollständig bewahrheitete.

Im April 2007 erläuterte Hussman, dass der S&P 500 um 40 Prozent abstürzen könne, womit er sogar zu optimistisch war. Bis 2009 ging es um 55 Prozent bergab.

Somit sollte seine aktuelle Prognose nicht leichtfertig in den Wind geschlagen werden. Auch nicht, wenn die Wall Street einen davon überzeugen möchte, dass es bei den Unternehmen besser läuft als gedacht.

Lance Roberts deckte in seiner neuesten Analyse auf, dass die vielversprechend aussehenden Unternehmensdaten lediglich auf Finanzkosmetik beruhen.

Roberts schreibt, dass die Aktienbewertungen von Analysten bei Privathändlern einen viel zu hohen Stellenwert genießen. Denn diese schreiben vorwiegend im Interesse der Hedgefonds, Rentenfonds und Versicherungen.

Wenn die Medien bei fallenden Kursen dazu raten keine Panikverkäufe zu tätigen und zur Schnäppchenjagd blasen, damit der Privatinvestor auch noch seinen allerletzten Euro in den Finanzmarkt steckt, haben die Big-Player schon längst entschieden, dass es Zeit ist, die Blase platzen zu lassen.

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