💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Alle ansehen

ROUNDUP 2: Hoffnung auf Trendwende bei Commerzbank wächst nach gutem Quartal

Veröffentlicht am 07.11.2013, 13:18
Aktualisiert 07.11.2013, 13:20
(neu: Aktienkurs, Neun-Monatszahlen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei der Commerzbank wächst nach einem überraschend guten dritten Quartal die Hoffnung auf bessere Zeiten. Von Juli bis September verdiente das Finanzhaus mit 77 Millionen Euro zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Stabilität der Bank habe sich weiter erhöht, bilanzierte Konzernchef Martin Blessing am Donnerstag in einer Mitteilung. 'Unsere Wachstumsinitiativen beginnen zu greifen: Daher konnten wir in einem typischerweise saisonal schwächeren dritten Quartal unsere Erträge vor allem im Privatkundengeschäft und der Mittelstandsbank stabil halten.'

Auf den ersten Blick verdiente die teilverstaatlichte Commerzbank damit im dritten Quartal 2013 mehr als die Deutsche Bank , die unter dem Strich auf nur 41 Millionen Euro Gewinn kam. Operativ jedoch läuft es bei der Deutschen Bank besser, auf den Gewinn des Branchenprimus' drückten vor allem Rechtsrisiken: Dafür legte die Deutsche Bank weitere 1,2 Milliarden Euro zurück.

AKTIE STEIGT KRÄFTIG

Der Gewinnzuwachs bei der Commerzbank erklärt sich auch mit einer deutlich niedrigeren Steuerbelastung. Der operative Gewinn sackte indes um mehr als die Hälfte auf 103 (Vorjahreszeitraum: 208) Millionen Euro ab. Beim Blick auf die ersten neun Monate zeigt sich, warum der Vorstand das Jahr 2013 zu einem 'Übergangsjahr' erklärt hat: Der operative Gewinn lag wegen hoher Rückstellungen für den eingeleiteten Konzernumbau zu Jahresbeginn mit 650 (1226) Millionen ebenso deutlich unter dem Vorjahreswert wie der Überschuss mit 26 (692) Millionen Euro. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Bank lag der Überschuss nach neun Monaten bei gut 2,0 (2,8) Milliarden Euro.

An der Börse wurden die Commerzbank-Zahlen bejubelt. Die Aktie legte bis zum frühen Nachmittag um gut zehn Prozent zu und kletterte erstmals seit März wieder über die Zehn-Euro-Marke. Dabei äußerte sich die Bank vorsichtig zu den Aussichten für das Schlussquartal: Der Abbau von Risiken und das anhaltend schwache Zinsumfeld dürften die Erträge unter Druck halten.

ZUWÄCHSE IM PRIVATKUNDENGESCHÄFT

Im wichtigen Privatkundengeschäft zahlt sich die massive Werbung der Commerzbank allmählich aus. Im dritten Quartal wurden 82.000 zusätzliche Kunden gewonnen, seit Jahresbeginn seien es 180.000. Dazu zählen auch Zuwächse bei der Online-Tochter Comdirect. Das macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar. Die Sparte steigerte ihren operativen Gewinn von Juli bis Ende September auf 42 (35) Millionen Euro. Parallel zu Investitionen in neue Angebote läuft ein Sparprogramm mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze.

Dagegen belasteten höhere Kosten für faule Kredite das Geschäft mit Firmenkunden. In den beiden Vorjahren hatte die Commerzbank davon profitiert, rund die Hälfte der Rückstellungen aus der Zeit der Finanzkrise auflösen zu können. Dieser Effekt geht jetzt zu Ende. Im Investmentbanking konnte sich das Institut dem branchenweiten Abwärtstrend nicht entziehen.

WENIGER VERLUST IN DER BAD BANK

Weniger als zuletzt drückten Altlasten auf die Bilanz. Der Verlust der Abbausparte ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 40 Prozent auf 272 Millionen Euro zurück. Dabei kam die deutsche Nummer zwei mit der Abwicklung der Altrisiken voran. Im dritten Quartal verringerte die konzerneigene Bad Bank ihre Anlagen um neun Prozent auf 124 Milliarden Euro. Damit ist das Jahresziel, den Bestand unter 125 Milliarden Euro zu drücken, bereits übertroffen. Insgesamt schrumpft die Commerzbank: Die Gesamtbilanzsumme sackte Ende September auf 593 Milliarden Euro und damit erstmals seit 2006 unter die 600-Milliarden-Marke.

Fortschritte machte die Bank, an der der Staat noch mit gut 17 Prozent beteiligt ist, bei der Stärkung ihrer Kapitalpuffer. Die harte Kernkapitalquote unter Anwendung aller erst ab 2019 voll gültigen Regeln ('Basel III') lag Ende September bei 8,6 Prozent, drei Monate zuvor waren es 8,4 Prozent. Gelassen kann die Commerzbank auf den anstehenden Bilanzcheck der Europäischen Zentralbank (EZB) schauen: Gemäß den dabei gültigen Regeln kommt sie auf eine Kapitalquote von 11 Prozent, gefordert sind 8 Prozent./enl/ben/kja

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.