(Neu: weitere Details, Aktienkurs, Analysten)
BASEL (dpa-AFX) - Weniger Konkurrenz von Nachahmerpillen als befürchtet und eine hohe Nachfrage aus den Schwellenländern sorgen beim Pharmakonzern Novartis für Optimismus. Zwar verdienten die Schweizer wegen des schwachen Yen im dritten Quartal mit 2,3 Milliarden Dollar sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg dennoch um vier Prozent auf 14,3 Milliarden Dollar (VJ: 13,8). 'Novartis verzeichnete im dritten Quartal eine starke Umsatzperformance, wobei alle Divisionen zum Wachstum beitrugen', sagte Konzernchef Joseph Jimenez am Dienstag. Den Ausblick schraubte er zum zweiten Mal in diesem Jahr nach oben.
2013 soll der Umsatz ohne Währungseffekte nun im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Bisher wurde ein Zuwachs im unteren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Beim operativen Ergebnis vor Sonderposten wird nicht mehr mit einem Rückgang, sondern mit einer Stabilisierung auf dem Vorjahresniveau oder sogar darüber gerechnet.
An der Börse sorgten die Aussagen für Kauflaune: Aktien von Novartis verteuerten sich um 1,91 Prozent auf 69,20 Schweizer Franken. Bei Analysten kam besonders die gute Entwicklung der Multiple-Sklerose-Tablette Gilenya und des Augenmittels Lucentis gut an.
Auch die Krebsmittel Afinitor, Tasigna und Jakavi, die erst seit kurzem auf dem Markt sind, sorgten für weiteren Schwung. Die neuen Produkte hätten im Quartal einen Zuwachs von 28 Prozent verbucht und machten fast 40 Prozent am Konzernumsatz aus. Und wie bereits im zweiten Quartal profitierten die Schweizer erneut davon, dass in den USA Generika für den Blutdrucksenker Diovan eher langsam auf den Markt kommen. Diovan ist nach dem Krebsmittel Glivec der zweitgrößte Umsatzbringer von Novartis. Im laufenden Jahr dürften billigere Nachahmerpillen bei Novartis für Umsatzausfälle von 2,3 Milliarden Dollar sorgen. Im Sommer hatte der Novartis-Chef noch eine Belastung von 2,7 Milliarden erwartet.
Spekulationen über ein Zusammengehen mit dem Lokalrivalen Roche , an dem Novartis knapp ein Drittel hält, kommentierte Jimenez am Rande: 'Wir betrachten Roche als Partner für die Zusammenarbeit bei Medikamenten wie andere Unternehmen auch.' Genährt worden waren die Spekulationen durch Äußerungen von Novartis-Verwaltungsrat Pierre Landolt, wonach Roche und Novartis zusammen zum europäischen 'Pharmachampion' würden. Roche-Chef Severin Schwan hatte am vergangenen Donnerstag gesagt: 'Unsere Position gegenüber Novartis hat sich nicht verändert. Die Familienaktionäre wollen Roche unabhängig sehen.'
Noch nicht am Ziel sei Novartis mit der von Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt angestoßenen Überprüfung der Sparten: 'Es gibt drei Geschäftsbereiche, die bereits die nötige kritische Größe und die globale Präsenz haben', sagte Jimenez. Das seien das Pharmageschäft, die Augenmittelsparte Alcon sowie das in Sandoz gebündelte Geschäft mit Nachahmerpillen. Diese Sparten erzielten rund zehn Milliarden Dollar oder mehr Umsatz pro Jahr und seien global aufgestellt.
Die Schweizer haben mit Impfstoffen und Diagnostika sowie Consumer Health zwei weitere Sparten. Analysten halten einen Verkauf oder eine Zusammenlegungen dieser kleineren Sparten für möglich. Auf einer Investorenkonferenz am 22. November wollen die Schweizer erste Ergebnisse präsentieren, sagte Jimenez in einer Telefonkonferenz.
Mit dem angehobenen Ausblick reiht sich Novartis in eine Folge positiv aufgenommener Nachrichten aus der Branche ein: Erst vergangene Woche hatte Roche dank der hohen Nachfrage nach Krebsmedikamenten ein Umsatzplus verbucht. Auch der US-Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson hatte im dritten Quartal bei Umsatz und operativem Gewinn zugelegt und blickt nun optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr./ep/jha/fbr
BASEL (dpa-AFX) - Weniger Konkurrenz von Nachahmerpillen als befürchtet und eine hohe Nachfrage aus den Schwellenländern sorgen beim Pharmakonzern Novartis
2013 soll der Umsatz ohne Währungseffekte nun im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Bisher wurde ein Zuwachs im unteren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Beim operativen Ergebnis vor Sonderposten wird nicht mehr mit einem Rückgang, sondern mit einer Stabilisierung auf dem Vorjahresniveau oder sogar darüber gerechnet.
An der Börse sorgten die Aussagen für Kauflaune: Aktien von Novartis verteuerten sich um 1,91 Prozent auf 69,20 Schweizer Franken. Bei Analysten kam besonders die gute Entwicklung der Multiple-Sklerose-Tablette Gilenya und des Augenmittels Lucentis gut an.
Auch die Krebsmittel Afinitor, Tasigna und Jakavi, die erst seit kurzem auf dem Markt sind, sorgten für weiteren Schwung. Die neuen Produkte hätten im Quartal einen Zuwachs von 28 Prozent verbucht und machten fast 40 Prozent am Konzernumsatz aus. Und wie bereits im zweiten Quartal profitierten die Schweizer erneut davon, dass in den USA Generika für den Blutdrucksenker Diovan eher langsam auf den Markt kommen. Diovan ist nach dem Krebsmittel Glivec der zweitgrößte Umsatzbringer von Novartis. Im laufenden Jahr dürften billigere Nachahmerpillen bei Novartis für Umsatzausfälle von 2,3 Milliarden Dollar sorgen. Im Sommer hatte der Novartis-Chef noch eine Belastung von 2,7 Milliarden erwartet.
Spekulationen über ein Zusammengehen mit dem Lokalrivalen Roche
Noch nicht am Ziel sei Novartis mit der von Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt angestoßenen Überprüfung der Sparten: 'Es gibt drei Geschäftsbereiche, die bereits die nötige kritische Größe und die globale Präsenz haben', sagte Jimenez. Das seien das Pharmageschäft, die Augenmittelsparte Alcon sowie das in Sandoz gebündelte Geschäft mit Nachahmerpillen. Diese Sparten erzielten rund zehn Milliarden Dollar oder mehr Umsatz pro Jahr und seien global aufgestellt.
Die Schweizer haben mit Impfstoffen und Diagnostika sowie Consumer Health zwei weitere Sparten. Analysten halten einen Verkauf oder eine Zusammenlegungen dieser kleineren Sparten für möglich. Auf einer Investorenkonferenz am 22. November wollen die Schweizer erste Ergebnisse präsentieren, sagte Jimenez in einer Telefonkonferenz.
Mit dem angehobenen Ausblick reiht sich Novartis in eine Folge positiv aufgenommener Nachrichten aus der Branche ein: Erst vergangene Woche hatte Roche dank der hohen Nachfrage nach Krebsmedikamenten ein Umsatzplus verbucht. Auch der US-Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson