(Neu: Aktueller Kurs, Analysten-Einschätzungen)
PADERBORN (dpa-AFX) - Der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller Wincor Nixdorf hat mit seiner Gewinnwarnung wegen Problemen im Banken-Geschäft die Anleger aufgeschreckt. Im frühen Handel gerieten die Papiere am Dienstagmorgen unter Druck und lagen mit 7,99 Prozent im Minus bei 31,045 Euro. Der Gesamtmarkt zeigte sich dagegen leicht im Plus. Wincor will nun mit Entlassungen in Westeuropa und einem Restrukturierungsprogramm gegensteuern.
'Die Zahlen liegen deutlich unter den Markterwartungen', sagte Analyst Thorsten Reigber von der DZ Bank am Morgen. Wincor müsse nun zeigen, dass die Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können. Bis auf Weiteres bleibe er aber bei einer Verkaufsempfehlung. Den Fairen Wert von zuletzt 34 Euro stellte Reigber 'Under Review'. Auch Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz ist skeptisch: Die Probleme bei Wincor dürften nicht auf kurze Sicht zu beheben sein. Der US-Konkurrent NCR habe jüngst seine Prognose für 2012 nach oben geschraubt und das unterstreiche ihre These, dass Wincor weiterhin Marktanteile verliere. Mit einer potenziellen Übernahme entsprechender IBM-Geschäfte durch Toshiba könnte zudem ein weiterer großer Wettbewerber hinzukommen. Moschitz bewertet Wincor Nixdorf derzeit mit 'Hold' und einem Kursziel von 34,00 Euro.
SINKENDER UMSATZ IM BANKING-GESCHÄFT BELASTET
Wincor rechnet im laufenden Geschäftsjahr (bis September 2012) mit einem kräftigen Gewinnrückgang und stagnierenden Umsätzen. Das operative Ergebnis (EBITA) dürfte 2011/12 bei etwa 100 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am späten Montagabend mit. Berücksichtigt seien dabei Kosten von etwa 40 Millionen Euro für ein bereits gestartetes Restrukturierungsprogramm, hieß es in der Mitteilung weiter. Im Vorjahr hatte das EBITA noch bei 162 Millionen Euro gelegen. Beim Umsatz sei mit einer Entwicklung auf Vorjahresniveau (2,328 Milliarden Euro) auszugehen.
Grund für die Senkung der Ergebnis-Erwartung ist vor allem ein fortgesetzter signifikanter Umsatzrückgang im Banking-Geschäft, der mit einem starken Margendruck im Hardware-Geschäft einhergehe. Vor diesem Hintergrund sei ein umfassendes Restrukturierungsprogramm gestartet worden. Neben organisatorischen Änderungen sollen Entwicklungskapazitäten in der Region Asien/Pazifik zulasten Europas aufgestockt werden. Dabei werden unter anderem mehr als 500 Stellen vor allem in Westeuropa gestrichen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Konzernweit soll es aufgrund des Personalaufbaus in anderen Bereichen unter dem Strich keine spürbaren Veränderungen geben.
Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz bei Wincor Nixdorf um 4 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 1,156 Milliarden Euro. Das EBITA halbierte sich nahezu auf 45 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 27 Millionen Euro hängen, nach 58 Millionen ein Jahr zuvor. Detaillierte Zahlen will das Unternehmen am 26. April vorlegen. Bereits zum Beginn des Geschäftsjahres hatte Wincor Nixdorf nicht ausgeschlossen, dass sich das operative Ergebnis deutlich unter Vorjahresniveau entwickeln könnte./he/stk/wiz
PADERBORN (dpa-AFX) - Der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller Wincor Nixdorf
'Die Zahlen liegen deutlich unter den Markterwartungen', sagte Analyst Thorsten Reigber von der DZ Bank am Morgen. Wincor müsse nun zeigen, dass die Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können. Bis auf Weiteres bleibe er aber bei einer Verkaufsempfehlung. Den Fairen Wert von zuletzt 34 Euro stellte Reigber 'Under Review'. Auch Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz ist skeptisch: Die Probleme bei Wincor dürften nicht auf kurze Sicht zu beheben sein. Der US-Konkurrent NCR habe jüngst seine Prognose für 2012 nach oben geschraubt und das unterstreiche ihre These, dass Wincor weiterhin Marktanteile verliere. Mit einer potenziellen Übernahme entsprechender IBM-Geschäfte durch Toshiba könnte zudem ein weiterer großer Wettbewerber hinzukommen. Moschitz bewertet Wincor Nixdorf derzeit mit 'Hold' und einem Kursziel von 34,00 Euro.
SINKENDER UMSATZ IM BANKING-GESCHÄFT BELASTET
Wincor rechnet im laufenden Geschäftsjahr (bis September 2012) mit einem kräftigen Gewinnrückgang und stagnierenden Umsätzen. Das operative Ergebnis (EBITA) dürfte 2011/12 bei etwa 100 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am späten Montagabend mit. Berücksichtigt seien dabei Kosten von etwa 40 Millionen Euro für ein bereits gestartetes Restrukturierungsprogramm, hieß es in der Mitteilung weiter. Im Vorjahr hatte das EBITA noch bei 162 Millionen Euro gelegen. Beim Umsatz sei mit einer Entwicklung auf Vorjahresniveau (2,328 Milliarden Euro) auszugehen.
Grund für die Senkung der Ergebnis-Erwartung ist vor allem ein fortgesetzter signifikanter Umsatzrückgang im Banking-Geschäft, der mit einem starken Margendruck im Hardware-Geschäft einhergehe. Vor diesem Hintergrund sei ein umfassendes Restrukturierungsprogramm gestartet worden. Neben organisatorischen Änderungen sollen Entwicklungskapazitäten in der Region Asien/Pazifik zulasten Europas aufgestockt werden. Dabei werden unter anderem mehr als 500 Stellen vor allem in Westeuropa gestrichen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Konzernweit soll es aufgrund des Personalaufbaus in anderen Bereichen unter dem Strich keine spürbaren Veränderungen geben.
Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz bei Wincor Nixdorf um 4 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 1,156 Milliarden Euro. Das EBITA halbierte sich nahezu auf 45 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 27 Millionen Euro hängen, nach 58 Millionen ein Jahr zuvor. Detaillierte Zahlen will das Unternehmen am 26. April vorlegen. Bereits zum Beginn des Geschäftsjahres hatte Wincor Nixdorf nicht ausgeschlossen, dass sich das operative Ergebnis deutlich unter Vorjahresniveau entwickeln könnte./he/stk/wiz