(neu: Aussagen aus der Konferenz, Marktreaktion.)
FRANKFURT/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Das Übernahmefieber in der Immobilienbranche greift weiter um sich. Mit der Deutschen Wohnen (ETR:DWNI) und dem Konkurrenten LEG Immobilien (XETRA:LEGn) wollen nun erneut zwei Schwergewichte im deutschen Wohnimmobiliensektor fusionieren. Die beiden börsennotierten Konzerne kündigten am Wochenende ihren Zusammenschluss an, der bis Jahresende unter Dach und Fach sein soll. Mit einem Wert von 4,62 Milliarden Euro wäre es die bislang größte Transaktion in der Branche. An der Börse sprangen die Aktien von LEG im MDax (MDAX) zuletzt um 4 Prozent in die Höhe. Die Papiere der Deutschen Wohnen gaben hingegen am anderen Indexende um 7 Prozent nach. Analyst Thomas Rothäusler von der Commerzbank äußerte sich positiv zu dem Vorhaben. Mit LEGs Stärke in Nordrhein-Westfalen erschließe sich Deutsche Wohnen neue Wachstumschancen, schreibt er. Andreas Remke von der Baader Bank zeigte sich kaum überrascht von der Transaktion. LEG gelte schon seit Längerem als Übernahmekandidat und Deutsche Wohnen als aktiver Gestalter in der derzeit laufenden Konsolidierung. Das Berliner Unternehmen ist dann auch federführend bei dem Zusammenschluss. Deutsche Wohnen bietet den Aktionären der LEG 3,3 neue eigene Aktien für jedes LEG-Papier, was einem Aufschlag von rund 13 Prozent auf den aktuellen Börsenwert entspricht. Bedingung ist, dass mehr als die Hälfte der Aktionäre das Angebot annehmen. Für die neuen Aktien will Deutsche Wohnen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Oktober eine Kapitalerhöhung beschließen. Am Ende sollen die Aktionäre der Berliner 61 Prozent und die der LEG 39 Prozent an der neuen Deutschen Wohnen halten. Probleme seitens der Kartellbehörde erwarten die Partner nicht. Deutsche Wohnen hat die Mehrzahl seiner Wohnungen im Raum Berlin, LEG ist hingegen vor allem in Nordrhein-Westfalen aktiv.