ISTANBUL (dpa-AFX) - Nach dem Putschversuch in der Türkei haben mehrere Fluggesellschaften ihre Türkei-Flüge gestrichen. Die Lufthansa (XETRA:LHAG), Eurowings und Air Berlin (XETRA:AB1) sagten in der Nacht zu Samstag Flüge aus dem Land und in das Land hinein ab. "Wir werden bis morgen Mittag 12 Uhr alle Verbindungen von und in die Türkei streichen", sagte ein Lufthansa-Sprecher. "Danach werden wir sehen, wie sich die Lage weiterentwickelt."
Betroffen seien insgesamt fünf Flugrouten. Abflüge aus München und Frankfurt sowie aus Istanbul und Ankara, aber auch aus den Urlaubsorten Antalya, Bodrum und Izmir seien gecancelt. Der Lufthansa-Sprecher riet allen Passagieren, Kontakt zur Airline aufzunehmen, um sich über ihren Flugstatus zu informieren.
LUFTHANSA BEORDERT MASCHINE ZURÜCK
Air Berlin hat nach Angaben eines Sprechers am Freitagabend einen Flug von Wien nach Antalya gestrichen. Ob am Samstag Air-Berlin-Flieger in die Türkei starten werden, sei noch nicht entschieden, sagte der Sprecher weiter. Lufthansas Billigflug-Tochter Eurowings setzte alle Flüge zwischen Deutschland und der Türkei bis auf Weiteres aus, wie die Gesellschaft mitteilte.
Zuvor hatte die Lufthansa eine Maschine von Frankfurt nach Ankara zurückbeordert. Alle anderen Flüge seien davor bereits abgewickelt worden, sagte der Sprecher. Auch eine Maschine der niederländischen Fluggesellschaft KLM mit 184 Menschen an Bord hat ihren Flug nach Istanbul abgebrochen und machte sich auf den Weg zurück nach Amsterdam.
TUI BILDET KRISENSTAB
Aufgrund des Putschversuchs in der Türkei hat der deutsche Reiseveranstalter Tui (DE:TUIGn) einen Krisenstab einberufen. Dies sagte eine Tui-Sprecherin. Kunden, die in den nächsten Stunden in die Türkei fliegen wollten, könnten kostenlos ihre Reise stornieren. Die Abflugschalter seien entsprechend informiert worden.
In den türkischen Ferienzentren ist die Lage nach Angaben von Tui ruhig. Dies berichteten Reiseleiter vor Ort, sagte die Sprecherin. Noch keine Angaben konnte sie darüber machen, ob rückreisewillige Urlauber schnell zurückgeflogen werden können.
Der Reiseveranstalter Thomas Cook (XETRA:TCG) (ISE:TCG) forderte die Urlauber auf, "vorsichtshalber bis auf weiteres in ihren Hotels zu bleiben". Bisher lägen aber keine Erkenntnisse vor, dass Touristen an der Südküste der Türkei betroffen seien. Kunden von Thomas Cook und der dazugehörigen Fluggesellschaft Condor können kostenfrei ihre Reise umbuchen oder stornieren.