FRANKFURT (dpa-AFX) - Die kürzlich im Fusionspoker um die NYSE Euronext gescheiterte Deutsche Börse will nach einem eher schwach verlaufenen ersten Quartal die Aktionäre mit großzügigen Ausschüttungen bei der Stange halten. Mitte des kommenden Jahres laufen Anleihen zur Unternehmensfinanzierung aus, so dass eine Refinanzierung notwendig werde, sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer am Freitag während einer Analystenkonferenz. Aufgrund der derzeit niedrigen Zinsen könnten diese aber zu besseren Konditionen getätigt werden. 'Daher erhöht sich die Chance, die Ausschüttungen an die Aktionäre zu anzuheben', so Pottmeyer.
Zuvor hatte der Marktbetreiber bereits bekräftigt, eine reguläre Dividende von 2,30 Euro je Anteilsschein zahlen zu wollen sowie eine Sonderdividende in Höhe von 1,00 Euro je Aktie. Dies war, ebenso wie ein weiteres Aktienrückkaufprogramm in der zweiten Jahreshälfte 2012 über 200 Millionen Euro, bereits im Februar mit der Bilanz für 2011 bekanntgegeben worden. Insgesamt, so hieß es nun seitens der Börse, ergebe sich für 2012 damit eine Ausschüttungsquote von nahezu 100 Prozent.
AKTIENRÜCKKAUF AUCH 2013 GEPLANT
Darüber hinaus betonte das Management, dass Aktienrückkäufe zur Unternehmenspolitik gehörten und auch für 2013 vorgesehen seien. Die Aktie reagierte sehr positiv auf diese Aussagen und sprang bis zum Nachmittag um rund vier Prozent hoch, womit das Papier Spitzenwert im freundlichen Dax war. 'Alles in allem erfreulich, aber nicht spektakulär', kommentierte Analyst Christian Muschick von der Investmentbank Silvia Quandt die neuen Aussagen. Er verwies zudem darauf, dass die Aktie in ihrer Kursentwicklung im Vergleich zum Durchschnitt der Dax-Werte Nachholbedarf habe.
Pottmeyer betonte während der Telefonkonferenz erneut auch, dass unverändert an der Kostendisziplin gearbeitet und intensiv nach weiteren möglichen Kosteneinsparungen gesucht werde. Die Jahresprognosen samt Kostenerwartungen für 2012 hatte die Deutsche Börse bereits am Vorabend bestätigt. Die Zahlen zum ersten Quartal waren hingegen eher enttäuschend ausgefallen.
Schwache Handelsumsätze an der Derivatebörse Eurex und am Kassamarkt Xetra sowie Kosten für die untersagte Fusion mit der New Yorker Börse hatten den Frankfurtern den Jahresauftakt verhagelt und die Erwartungen der meisten von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten verfehlt. Die EU-Kommission hatte die geplante Megafusion der Börsen von Frankfurt und New York platzen lassen. Grund war die Sorge vor einem Quasi-Monopolisten im besonders lukrativen Handel mit Derivaten in Europa.
GEWINN IM ERSTEN QUARTAL UM 30 PROZENT GESUNKEN
Die Umsätze im ersten Quartal des Börsenkonzerns blieben zwar dank der vollständigen Übernahme und erstmaligen Konsolidierung der Derviatebörse Eurex stabil, die Ergebnisse litten aber deutlich unter hohen Kosten. Allein für den durch die EU untersagten Zusammenschluss mit der NYSE Euronext waren zusätzliche Kosten von knapp 17 Millionen Euro angefallen, nach insgesamt bereits 83 Millionen Euro Fusionskosten im gesamten Vorjahr. Der Gewinn des Börsenbetreibers etwa ging im Vergleich zum allerdings starken ersten Quartal 2010 um 30 Prozent auf 146,2 Millionen Euro./ck/wiz
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---
Zuvor hatte der Marktbetreiber bereits bekräftigt, eine reguläre Dividende von 2,30 Euro je Anteilsschein zahlen zu wollen sowie eine Sonderdividende in Höhe von 1,00 Euro je Aktie. Dies war, ebenso wie ein weiteres Aktienrückkaufprogramm in der zweiten Jahreshälfte 2012 über 200 Millionen Euro, bereits im Februar mit der Bilanz für 2011 bekanntgegeben worden. Insgesamt, so hieß es nun seitens der Börse, ergebe sich für 2012 damit eine Ausschüttungsquote von nahezu 100 Prozent.
AKTIENRÜCKKAUF AUCH 2013 GEPLANT
Darüber hinaus betonte das Management, dass Aktienrückkäufe zur Unternehmenspolitik gehörten und auch für 2013 vorgesehen seien. Die Aktie reagierte sehr positiv auf diese Aussagen und sprang bis zum Nachmittag um rund vier Prozent hoch, womit das Papier Spitzenwert im freundlichen Dax
Pottmeyer betonte während der Telefonkonferenz erneut auch, dass unverändert an der Kostendisziplin gearbeitet und intensiv nach weiteren möglichen Kosteneinsparungen gesucht werde. Die Jahresprognosen samt Kostenerwartungen für 2012 hatte die Deutsche Börse bereits am Vorabend bestätigt. Die Zahlen zum ersten Quartal waren hingegen eher enttäuschend ausgefallen.
Schwache Handelsumsätze an der Derivatebörse Eurex und am Kassamarkt Xetra sowie Kosten für die untersagte Fusion mit der New Yorker Börse hatten den Frankfurtern den Jahresauftakt verhagelt und die Erwartungen der meisten von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten verfehlt. Die EU-Kommission hatte die geplante Megafusion der Börsen von Frankfurt und New York platzen lassen. Grund war die Sorge vor einem Quasi-Monopolisten im besonders lukrativen Handel mit Derivaten in Europa.
GEWINN IM ERSTEN QUARTAL UM 30 PROZENT GESUNKEN
Die Umsätze im ersten Quartal des Börsenkonzerns blieben zwar dank der vollständigen Übernahme und erstmaligen Konsolidierung der Derviatebörse Eurex stabil, die Ergebnisse litten aber deutlich unter hohen Kosten. Allein für den durch die EU untersagten Zusammenschluss mit der NYSE Euronext waren zusätzliche Kosten von knapp 17 Millionen Euro angefallen, nach insgesamt bereits 83 Millionen Euro Fusionskosten im gesamten Vorjahr. Der Gewinn des Börsenbetreibers etwa ging im Vergleich zum allerdings starken ersten Quartal 2010 um 30 Prozent auf 146,2 Millionen Euro./ck/wiz
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---