BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der angeschlagene Autobauer Opel steckt kurz vor dem erwarteten Chefwechsel in seiner Absatzkrise fest. Im Juni gehörte Opel auf dem schwächelnden EU-Automarkt erneut zu den größten Verlierern. Die Neuzulassungen von Opel- und Vauxhall-Fahrzeugen schrumpften ähnlich wie im Vormonat um 12,2 Prozent auf 88.252 Autos, wie der europäische Branchenverband ACEA am Dienstag mitteilte. Auf das erste Halbjahr bezogen lag das Opel-Minus sogar bei 15 Prozent.
Der verlustreiche Autobauer ist stark von der Entwicklung in Europa abhängig, weil er in Wachstumsmärkten wie China schlecht aufgestellt ist. Der Opel-Aufsichtsrat kam am Dienstag zu einer Sondersitzung zusammen. Es galt als wahrscheinlich, dass die Kontrolleure den bisherigen Strategievorstand Thomas Sedran zum Nachfolger von Karl-Friedrich Stracke wählen, der vergangene Woche überraschend abtreten musste.
Die Opel-Mutter General Motors erlitt insgesamt einen Absatzrückgang um 8,8 Prozent. Dabei glänzte aber Chevrolet mit einem Plus von 11,0 Prozent. Dass sich die GM-Töchter Opel und Chevrolet in Europa gegenseitig Konkurrenz machen, ist umstritten.
Insgesamt schrumpften die Neuzulassungen in der Europäischen Union im Juni den neunten Monat in Folge, allerdings nicht so stark wie in den Vormonaten. Die Pkw-Verkäufe gingen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 2,8 Prozent auf 1.201.578 Fahrzeuge zurück. Im Mai lag der Rückgang noch bei 8,7 Prozent, im April bei 6,9 Prozent.
Die gebeutelten französischen Hersteller PSA Peugeot Citroën (minus 8,6 Prozent) und Renault (minus 3,8 Prozent) mussten ebenfalls ein starkes Verkaufsminus hinnehmen. Der italienische Hersteller Fiat hatte allerdings mit minus 18 Prozent noch einen erheblich stärkeren Rückgang zu beklagen.
Neben Opel sind auch PSA und Fiat stark vom europäischen Markt abhängig und kämpfen wegen dessen Einbruch mit Überkapazitäten. PSA hatte erst vor kurzem angekündigt, 8.000 Stellen zu streichen und ein Werk ganz schließen. Auch bei Opel und Fiat droht das Aus für Fabriken.
Die deutschen Hersteller schnitten unterschiedlich ab: Der Volkswagen-Konzern steigerte den Absatz aufgrund der Verkaufserfolge bei seiner Stammmarke VW (plus 3,4 Prozent), bei Audi (plus 7,6 Prozent) und bei Skoda (plus 5,2 Prozent) um insgesamt 2,8 Prozent. Die spanische Tochter Seat hingegen verkaufte 14,5 Prozent weniger Autos. BMW beendete den Monat mit einem leichten Minus von 0,5 Prozent, Daimler verkaufte mit minus 5,7 Prozent dagegen deutlich weniger. Dabei belastete besonders der Einbruch beim Smart (minus 14,0 Prozent). Stark im Kommen sind weiter die südkoreanischen Autobauer Hyundai und Kia mit satten Zuwächsen. Auch der japanische Autobauer Toyota holt weiter auf.
Die Entwicklung an den wichtigsten Automärkten der EU verlief gespalten: Deutschland (plus 2,9 Prozent) und Großbritannien (plus 3,5 Prozent) konnten nach den ACEA-Zahlen Zuwächse verbuchen. Dagegen ging es in Spanien um 12,1 Prozent abwärts. Negativ heraus stach Italien: Die Autoneuzulassungen in dem Euro-Krisenland brachen um 24,4 Prozent ein. Der französische Markt blieb dagegen mit einem Minus von 0,6 Prozent nahezu stabil.
Erfreulicher für die Autohersteller entwickeln sich weiter die Märkte außerhalb Europas, vor allem in den USA und China. Autobauer, die dort stark sind - wie zum Beispiel VW, Daimler und BMW - , können mit den Zuwächsen den Rückgang in Westeuropa kompensieren./he/bbi/DP/jha
Der verlustreiche Autobauer ist stark von der Entwicklung in Europa abhängig, weil er in Wachstumsmärkten wie China schlecht aufgestellt ist. Der Opel-Aufsichtsrat kam am Dienstag zu einer Sondersitzung zusammen. Es galt als wahrscheinlich, dass die Kontrolleure den bisherigen Strategievorstand Thomas Sedran zum Nachfolger von Karl-Friedrich Stracke wählen, der vergangene Woche überraschend abtreten musste.
Die Opel-Mutter General Motors
Insgesamt schrumpften die Neuzulassungen in der Europäischen Union im Juni den neunten Monat in Folge, allerdings nicht so stark wie in den Vormonaten. Die Pkw-Verkäufe gingen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 2,8 Prozent auf 1.201.578 Fahrzeuge zurück. Im Mai lag der Rückgang noch bei 8,7 Prozent, im April bei 6,9 Prozent.
Die gebeutelten französischen Hersteller PSA Peugeot
Neben Opel sind auch PSA und Fiat stark vom europäischen Markt abhängig und kämpfen wegen dessen Einbruch mit Überkapazitäten. PSA hatte erst vor kurzem angekündigt, 8.000 Stellen zu streichen und ein Werk ganz schließen. Auch bei Opel und Fiat droht das Aus für Fabriken.
Die deutschen Hersteller schnitten unterschiedlich ab: Der Volkswagen
Die Entwicklung an den wichtigsten Automärkten der EU verlief gespalten: Deutschland (plus 2,9 Prozent) und Großbritannien (plus 3,5 Prozent) konnten nach den ACEA-Zahlen Zuwächse verbuchen. Dagegen ging es in Spanien um 12,1 Prozent abwärts. Negativ heraus stach Italien: Die Autoneuzulassungen in dem Euro-Krisenland brachen um 24,4 Prozent ein. Der französische Markt blieb dagegen mit einem Minus von 0,6 Prozent nahezu stabil.
Erfreulicher für die Autohersteller entwickeln sich weiter die Märkte außerhalb Europas, vor allem in den USA und China. Autobauer, die dort stark sind - wie zum Beispiel VW, Daimler und BMW - , können mit den Zuwächsen den Rückgang in Westeuropa kompensieren./he/bbi/DP/jha