ASSLAR (dpa-AFX) - Der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum (DE:PV) peilt nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus im vergangenen Jahr weitere Steigerungen an. Der Umsatz dürfte 2022 um mehr als fünf Prozent wachsen, teilte das Unternehmen am Dienstag im hessischen Aßlar mit. Der operative Gewinn soll überproportional zulegen. Allerdings wagt der Vorstand die möglichen Folgen des Ukraine-Kriegs für die Weltwirtschaft und für Pfeiffer noch nicht einzuschätzen. Das größte Risiko sieht er bisher in der anhaltend angespannten Lieferkette. An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kurssprung quittiert.
Die Pfeiffer-Aktie legte am Vormittag um fast elf Prozent auf 189,60 Euro zu und war damit Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax . Damit machte das Papier einen Teil der Kursverluste aus dem bisherigen Jahresverlauf wett. Allerdings wird Pfeiffer immer noch rund zwölf Prozent billiger gehandelt als zum Jahreswechsel.
Branchenexperten wollten die Jahresprognose des Unternehmens jedoch nicht überbewerten. Analyst Martin Comtesse vom Investmenthaus Jefferies sprach sogar von "gedämpften Zielen" angesichts des anhaltenden Booms in der Chipindustrie (DE:VVSM), die für Pfeiffer ein wichtiger Kunde ist. Adrian Pehl von Oddo BHF sah in den Aussagen zum vergangenen und dem neuen Jahr kaum bedeutende Neuigkeiten.
Im zweiten Corona-Jahr 2021 steigerte Pfeiffer Vacuum den Umsatz im Vergleich zu 2020 um fast ein Viertel auf gut 771 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel mit gut 93 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Unter dem Strich verdiente Pfeiffer 62 Millionen Euro - was ebenfalls nahezu einer Verdopplung gleichkommt. Wie bereits bekannt, soll die Dividende von 1,60 auf 4,08 Euro je Aktie steigen. Damit schüttet der Konzern fast zwei Drittel des Jahresgewinns an seine Anteilseigner aus.
Für das laufende Jahr peilt die Pfeiffer-Führung um Vorstandschefin Britta Giesen faktisch einen Umsatz von mehr als 810 Millionen Euro an. Davon sollen etwa 14 Prozent als operativer Gewinn beim Konzern hängen bleiben, nachdem diese Marge im vergangenen Jahr auch wegen einer Abschreibung lediglich 12,1 Prozent erreicht hatte. Mittel- bis langfristig will der Vorstand den Umsatz auf eine Milliarde Euro nach oben treiben und die operative Marge weiter verbessern.