HAMBURG (dpa-AFX) - Die deutsche Handelsflotte schrumpft. Deutsche Reeder dirigieren gegenwärtig 3523 Schiffe auf den Weltmeeren, das sind 148 weniger als zu Beginn des Jahres, wie der Verband Deutscher Reeder (VDR) am Freitag in Hamburg mitteilte. Verkäufe und Verschrottungen überstiegen die geringe Zahl von neuen Schiffen. Auch personell schrumpfte die Branche: Die Zahl der Seeleute ging um 1600 auf 71 000 zurück. Dennoch behaupten die deutschen Reeder nach wie vor ihre führende Position in der Containerschifffahrt: Mit 1570 Containerschiffen, die 4,7 Millionen Standardcontainer transportieren können, halten sie ihren Marktanteil von knapp 30 Prozent.
Trotz der hartnäckigen Krise der Branche ist es damit noch nicht zu der befürchteten Pleitewelle gekommen. 'Im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt ist Deutschland von Insolvenzen ganzer Reedereien bislang weitgehend verschont geblieben', sagte VDR-Präsident Michael Behrendt. Allerdings gingen in diesem Jahr 120 Kommanditgesellschaften (KG), mit denen private Anleger ein Schiff finanzieren, pleite. Insgesamt rutschten während der Krise 400 solcher KGs in die Insolvenz, die Anleger verloren viel Geld. Die Charterraten reichten nicht, um die Betriebskosten der Schiffe zu decken und Zins und Tilgung zu leisten.
Die deutsche Schifffahrtsbranche besteht überwiegend aus kleinen und mittleren Betrieben mit durchschnittlich neun Schiffen, die verchartert werden. Viele dieser Unternehmen hätten ihre Aktivitäten zusammengelegt, neue Finanzierungspartner gewonnen und zusätzliche Finanzquellen erschlossen, sagte der VDR-Präsident. So hätten amerikanische Banken und Fonds in die deutsche Flotte investiert. Einige Charterreedereien hätten auch erfolgreich Anleihen begeben.
'Die deutschen Charterreeder verstehen es, sich auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen', sagte Behrendt. 'Mit Plattformen, in denen angeschlagene Schiffe zusammengefasst und neu bewertet werden, gewinnen wir wertvolle Zeit, bis die Märkte wieder anziehen.' Wichtig sei bei den gemeinsamen Anstrengungen von Banken, Reedern und Wirtschaftsprüfern, dass die Schiffe auch über die Krise hinaus in deutschem Eigentum und deutschem Management blieben.
Die Hoffnung der Reeder richtet sich nun auf das Jahr 2015. Dann sollen Angebot und Nachfrage auf den weltweiten Frachtmärkten wieder annähernd in ein Gleichgewicht kommen. 'Die Krise ist noch nicht vorbei', erklärte Behrendt. 'Eine schwere Zeit liegt noch vor uns.' Aber die Branche habe die richtigen Schritte eingeleitet, um auch künftig zu den größten und erfolgreichsten Handelsflotten der Welt zu gehören./egi/DP/stb
Trotz der hartnäckigen Krise der Branche ist es damit noch nicht zu der befürchteten Pleitewelle gekommen. 'Im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt ist Deutschland von Insolvenzen ganzer Reedereien bislang weitgehend verschont geblieben', sagte VDR-Präsident Michael Behrendt. Allerdings gingen in diesem Jahr 120 Kommanditgesellschaften (KG), mit denen private Anleger ein Schiff finanzieren, pleite. Insgesamt rutschten während der Krise 400 solcher KGs in die Insolvenz, die Anleger verloren viel Geld. Die Charterraten reichten nicht, um die Betriebskosten der Schiffe zu decken und Zins und Tilgung zu leisten.
Die deutsche Schifffahrtsbranche besteht überwiegend aus kleinen und mittleren Betrieben mit durchschnittlich neun Schiffen, die verchartert werden. Viele dieser Unternehmen hätten ihre Aktivitäten zusammengelegt, neue Finanzierungspartner gewonnen und zusätzliche Finanzquellen erschlossen, sagte der VDR-Präsident. So hätten amerikanische Banken und Fonds in die deutsche Flotte investiert. Einige Charterreedereien hätten auch erfolgreich Anleihen begeben.
'Die deutschen Charterreeder verstehen es, sich auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen', sagte Behrendt. 'Mit Plattformen, in denen angeschlagene Schiffe zusammengefasst und neu bewertet werden, gewinnen wir wertvolle Zeit, bis die Märkte wieder anziehen.' Wichtig sei bei den gemeinsamen Anstrengungen von Banken, Reedern und Wirtschaftsprüfern, dass die Schiffe auch über die Krise hinaus in deutschem Eigentum und deutschem Management blieben.
Die Hoffnung der Reeder richtet sich nun auf das Jahr 2015. Dann sollen Angebot und Nachfrage auf den weltweiten Frachtmärkten wieder annähernd in ein Gleichgewicht kommen. 'Die Krise ist noch nicht vorbei', erklärte Behrendt. 'Eine schwere Zeit liegt noch vor uns.' Aber die Branche habe die richtigen Schritte eingeleitet, um auch künftig zu den größten und erfolgreichsten Handelsflotten der Welt zu gehören./egi/DP/stb