LÜBECK (dpa-AFX) - Der 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions (XETRA:AM3D) profitiert von einer starken Nachfrage nach Laserschmelzdruckern. Nach einer Umsatzverdopplung im vergangenen Jahr will das Lübecker Unternehmen auch 2016 schneller wachsen als der Markt. Die Erlöse sollen von gut 66 Millionen Euro auf 85 bis 90 Millionen Euro zulegen, die Profitabilität soll sich weiter verbessern. Dabei sieht Finanzchef Uwe Bögershausen seine Prognose selbst als vorsichtig an. "Wir haben noch Potenzial nach oben", sagte er am Dienstag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die SLM-Aktie legte am Dienstagvormittag als bester Wert im Tecdax um mehr als vier Prozent zu.
Nach Aussage von Bögershausen hat sich der Markt für 3D-Drucker verändert. Die Technologie wächst demnach aus der reinen Erprobungsphase heraus. "Bis vor drei Jahren kauften Kunden einzelne Maschinen und evaluierten, ob die Technologie bei ihnen zum Einsatz kommen kann", sagt er. "Etwa seit unserem Börsengang im Jahr 2014 ordern Kunden nach, um sich eine Produktion aufzubauen. Und der Trend ist ungebrochen." Aber auch Neukunden kämen weiterhin dazu.
Dank der hohen Nachfrage - drei Viertel davon stammt aus dem Ausland - stieg der Umsatz im abgelaufenen Jahr von 33,56 auf 66,14 Millionen Euro. Außerdem kehrte das Unternehmen in die schwarzen Zahlen zurück. Der Neueinsteiger im Technologiewerteindex TecDax (TecDAX) erzielte einen operativen Gewinn (Ebitda) von 6,86 Millionen Euro (Vorjahr: minus 5,18) Unter dem Strich blieben 2,16 Millionen Euro Gewinn. Im Vorjahr hatte es ein Minus von 5,1 Millionen Euro gegeben, unter anderem schmälerten in dem Jahr die Kosten des Börsengangs das Ergebnis.
Im laufenden Jahr soll ein größerer Teil als bisher (12,2 Prozent) als operatives Ergebnis übrig bleiben. "Als Technologieführer wollen wir in den nächsten Jahren weiterhin schneller als der Markt wachsen", sagte Vorstandschef Markus Rechlin. Dabei soll auch das Auslandswachstum helfen. Zuletzt gab es Ableger für den Vertrieb in Shanghai und in Moskau, als nächstes will SML Solutions in Indien aktiv werden.
Das Unternehmen stellt Laserschmelzanlagen für die sogenannte Additive Fertigung her - gemeinhin als 3D-Druck bekannt. Dazu werden Metallpulver Schicht für Schicht verschmolzen und übereinandergelegt, bis etwa ein Bauteil oder Implantat in seiner gewünschten Form entstanden ist. Das Unternehmen ist mit seiner Technologie seit 2011 am Markt. Zu den Kunden zählen außer der Luft- und Raumfahrtbranche auch der Energiesektor, die Medizintechnik sowie die Automobilbranche samt Zulieferern. Am 21. März stieg SLM Solutions in den TecDax auf, der Börsengang war im Mai 2014.