VERNIER (dpa-AFX) - Die Erholung der Luxusparfümerie sowie eine starke Nachfrage nach Erfrischungstränken und herzhaften Snacks haben Givaudan (0:GIVNz) im vergangenen Jahr Rückenwind verliehen. Wie auch Konkurrent Symrise (4:SY1G) profitierte der Schweizer Hersteller von Duftstoffen und Lebensmittelzusätzen im vergangenen Jahr von den Lockerungen der Corona-Auflagen in vielen Ländern und dem anziehenden Reiseverkehr. Allerdings bekommt das Unternehmen den Druck durch höhere Rohstoffkosten zu spüren.
So werden gerade teure Parfüms viel an Flughäfen verkauft. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage der Menschen nach Produkten für den Außer-Haus-Verzehr hoch, und auch herzhafte Snacks und Erfrischungsgetränke sind gefragt. Allerdings blieb der Konzern im vergangenen Jahr teils hinter den Erwartungen zurück. Der Aktienkurs sank deutlich. "Schauen Sie nicht auf die Gewinnentwicklung oder Sie werden enttäuscht sein", titelte Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research in einer ersten Reaktion. Das Umsatzwachstum aus eigener Kraft sei zwar stark gewesen, allerdings hätten höhere Kosten vor allem im zweiten Halbjahr am Gewinn genagt. Diesen Inflationsdruck dürfte der Konzern auch im neuen Jahr deutlich spüren, weshalb die höheren Kosten an die Kunden weitergereicht werden müssten. Der Umsatz stieg 2021 um 5,7 Prozent auf knapp 6,7 Milliarden Franken (6,5 Mrd Euro), wie der Wettbewerber des niedersächsischen Symrise-Konzerns am Freitag mitteilte. Negative Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet entspricht dies einem Plus von 7,1 Prozent. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um 6,0 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Franken zu. Die entsprechende Marge verbesserte sich leicht auf 22,2 Prozent. Im ersten Halbjahr hatte diese aber noch bei 24 Prozent gelegen. Unter dem Strich blieben 2021 mit 821 Millionen Franken gut zehn Prozent mehr hängen als im Vorjahr.
Die Dividende soll nun um rund drei Prozent auf 66 Franken je Aktie angehoben werden. Auf dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer Dividendenrendite von etwas mehr als 1,7 Prozent.
Die Aktien fielen am Freitagvormittag um 4,36 Prozent auf 3907 Franken. Im vergangenen Jahr hatten sie mit einem Plus von gut 28 Prozent zu den gefragten Werten im Schweizer Leitindex SMI gezählt. Im neuen Jahr ging es bislang allerdings um rund 19 Prozent bergab. Für die im Dax notierten Symrise-Papiere ging es am Freitag im Sog von Givaudan zuletzt um knapp 2,7 Prozent abwärts./mis/jcf/stk