ASSLAR (dpa-AFX) - Der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum (ETR:PV) ist mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus in das neue Jahr gestartet. Der Vorstand um Konzernchefin Britta Giesen bestätigte die Ziele für das Jahr. Die Investoren an der Börse zeigten sich erfreut. Die Aktie kletterte am Dienstagmorgen um mehr als zwei Prozent und gehörte zu den Favoriten im Index der kleineren Werte SDax . Die Analysten von Jefferies hoben vor allem den starken Auftragsbestand hervor, der sich mehr als verdoppelt hatte.
Nach einem starken Vorjahr profitierte das Unternehmen auch zum Start in das Jahr 2022 von einem anhaltend hohen Bedarf der Kunden. "Die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen blieb auf breiter Basis auf einem noch nie dagewesenen Niveau", sagte Firmenlenkerin Giesen laut Mitteilung bei der Zahlenvorlage im hessischen Aßlar. Pfeiffer Vacuum beliefert unter anderem die boomende Chipindustrie (ETR:VVSM), die Vakuumpumpen werden etwa für deren Reinräume gebraucht.
Während im ersten Quartal sowohl Auftragseingang und -bestand Höchstwerte erreichten, zog der Umsatz im Jahresvergleich um knapp 13 Prozent auf 216 Millionen Euro an. Der Erlös lag damit den Angaben zufolge erstmals innerhalb eines Quartals bei mehr als 200 Millionen Euro. Zum Umsatzzuwachs hätten alle Marktsegmente beigetragen, hieß es, wobei der Erlös im Halbleiterbereich sich trotz des starken Anstiegs bereits im Vorjahr nochmals wesentlich verbessert habe. Insbesondere auch im Bereich der industriellen Hochvakuumtechnologie sei die Nachfrage hoch gewesen.
Positiv wirkten sich laut dem Unternehmen auch günstige Wechselkurseffekte aus, vor allem beim US-Dollar. Das Ergebnis vor Steuern (Ebit) zog um fast 39 Prozent auf 31,3 Millionen Euro an, wodurch sich die Marge auf 14,5 Prozent erhöhte - ein Jahr zuvor lag der Wert bei 11,8 Prozent. Ähnlich stark wie das Betriebsergebnis stieg auch der Gewinn unter dem Strich auf 22,2 Millionen Euro
Für 2022 bleibt es bei dem Ziel, den Umsatz um fünf Prozent oder mehr zu steigern, wobei die operative Marge von 12,1 Prozent auf etwa 14 Prozent wachsen soll. Erneut verwies die Firma jedoch auch auf die weltweiten Unsicherheiten. "Die größte Herausforderung besteht für uns darin, weiterhin erfolgreich mit den angespannten Lieferketten umzugehen", erläuterte Giesen. Im Vergleich zum Vorjahr nehme hier das Risiko gestörter Lieferketten weiter zu.
Auch wagt das Unternehmen bisher nicht, eine belastbare Aussage mit Blick auf den Ukraine-Krieg zu treffen: "Die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen von Störungen aufgrund geopolitischer, wirtschaftlicher und coronabedingter Umstände, einschließlich des Krieges in der Ukraine, sind nicht prognostizierbar", hieß es dazu.
Mittel- bis langfristig will das Unternehmen die Erlöse auf eine Milliarde Euro steigern. Dafür setzt die Firma auf die stark nachgefragte Hochvakuumpumpentechnologie. Aktuell investiert der Konzern kräftig: Im ersten Quartal nahm Pfeiffer Vacuum mit mehr als 11 Millionen Euro mehr als doppelt so viel Geld wie im Vorjahr für Investitionen in die Hand - der größte Teil floss in den Ausbau der Produktionsstätten der Hessen.