TOULOUSE/TEHERAN (dpa-AFX) - Die USA haben dem europäischen Flugzeugbauer Airbus (XETRA:AIRG) (PARIS:AIR) grünes Licht für den Verkauf erster Flugzeuge an den Iran gegeben. Die Genehmigung der US-Exportkontrollbehörde OFAC betreffe 17 Flugzeuge der Typen A320 und A330, sagte ein Airbus-Sprecher am Mittwoch.
Die Fluggesellschaft Iran Air hatte sich Anfang des Jahres mit Airbus auf den Kauf von 118 Flugzeugen zur Modernisierung ihrer überalterten Flotte verständigt. Der Milliarden-Deal war durch das Atomabkommen des Iran mit dem Westen und die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen möglich geworden.
Die Behörde des US-Finanzministeriums mussten dem Verkauf jedoch noch zustimmen, weil mindestens zehn Prozent der Technik aus den USA stammen. Für die restlichen Maschinen des Geschäfts steht die Genehmigung noch aus - Airbus hofft, dass sie in den kommenden Wochen eintrifft. Der Flugzeugbauer hatte die Bestellung nach Angaben des Sprechers absichtlich in zwei verschiedene Anträge aufgespalten, um den Prozess zu beschleunigen.
Die bestellten Flugzeuge haben einen Listenpreis von rund 25 Milliarden US-Dollar (22,4 Mrd Euro). Allerdings sind bei Flugzeugverkäufen Rabatte im zweistelligen Prozentbereich üblich. Auf dem Bestellschein des Iran stehen auch zwölf Exemplare der A380, des größten Passagierfliegers der Welt.
Die Vereinbarung wurde im Januar bei einem Staatsbesuch des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani in Paris geschlossen. Der Iran hatte Ende August die Hoffnung geäußert, den Deal bis Ende des Jahres zum Abschluss zu bringen.
Auch vom amerikanischen Airbus-Rivalen Boeing (ETR:BCO) (NYSE:BA) will der Iran mehr als 100 Maschinen. Dafür ist allerdings ebenfalls noch eine Zustimmung der OFAC nötig. Ein Boeing-Sprecher zeigte sich zuversichtlich, dass der US-Hersteller seine erste Ausfuhrgenehmigung in Kürze erhalten werde.
Der Iran hatte im Juli 2015 Beschränkungen und Kontrollen seines Atomprogramms akzeptiert. Im Gegenzug hob der Westen viele Wirtschaftssanktionen auf.