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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Italiens Schuldenpläne beuteln vor allem Mailand

Veröffentlicht am 28.09.2018, 19:05
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die geplante hohe Neuverschuldung Italiens hat die europäischen Aktienmärkte am Freitag deutlich belastet. Besonders heftig traf es die Mailänder Börse, und europaweit rauschten die Kurse von Finanzaktien nach unten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) büßte 1,47 Prozent auf 3399,20 Punkte ein. Dank der jüngsten Erholungsrally beträgt das Wochenminus zwar weniger als 1 Prozent, und auf Monats- und Quartalssicht stehen knappe Gewinne zu Buche. Dagegen fällt die bisherige Jahresbilanz mit minus 3 Prozent recht ernüchternd aus. Für den französischen Cac 40 (CAC 40) ging es am Freitag um 0,85 Prozent auf 5493,49 Punkte bergab, während der britische FTSE 100 (GB0001383545) ("Footsie") nur 0,47 Prozent auf 7510,20 Zähler verlor.

Der Mailänder FTSE MIB (IT0003465736) sackte derweil um knapp 4 Prozent ab, was ihn vor dem Wochenende zum klaren Schlusslicht unter den europäischen Aktienindizes machte. Er hatte schon am Vortag nachgegeben, als sich in den Haushaltsgesprächen ein Sieg der ausgabefreudigen Regierungsparteien gegen den parteilosen Finanzminister abzeichnete. Mit einem Kursrückgang von über 5 Prozent seit Jahresbeginn gehört das Börsenbarometer auch für diesen Zeitraum zu den schwächsten in Europa.

Die populistische Regierung in Rom einigte sich für die kommenden drei Jahren auf ein Defizit von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung, um ihre teuren Wahlversprechen umzusetzen. Italiens Finanzminister Giovanni Tria konnte sich mit dem avisierten Fehlbetrag von maximal 1,6 Prozent intern nicht durchsetzen. Aus der zuständigen EU-Kommission kamen Signale, dass sie die Pläne aus Rom nicht gutheiße. Die Vorgängerregierung hatte mit ihr ein Defizit von 0,8 Prozent vereinbart.

Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einer "Abkehr von der Konsolidierung". Rom lasse es nun offenbar auf einen Konflikt mit der Europäischen Union (EU) ankommen.

Aus Branchensicht waren Bankaktien (Stoxx 600 Banks) mit minus 2,76 Prozent die größten Verlierer im marktbreiten Stoxx Europe 600. Sie litten insbesondere unter dem starken Anstieg der Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen, deren Kurse im Gegenzug deutlich fielen.

Diese Entwicklung trifft viele Finanzhäuser, die italienische Staatsschulden horten. Dazu gehören naturgemäß die heimischen Institute. Entsprechend waren Intesa Sanpaolo (6:ISP) mit fast achteinhalb Prozent Minus Schlusslicht im EuroStoxx. Im FTSE MIB büßten Unicredit (MI:CRDI) knapp 7 Prozent ein, und für Banco Bpm (6:BAMI) ging es am Indexende um fast neuneinhalb Prozent bergab.

Am FTSE-100-Ende knickten die Aktien des Versicherers RSA (3:RSA) nach Aussagen zum laufenden Geschäft um über 9 Prozent ein. Die Analysten von Shore Capital hoben hervor, dass sich das Verhältnis der Schadensabwicklungen zu den verdienten Prämien verschlechtert habe.

Die Branchenindizes der Lebensmittel- und Getränkehersteller sowie der Reise- und Freizeitunternehmen schafften es als einzige im Stoxx Europe 600 moderat ins Plus.

Derweil feierten die Aktien des Getränkekartonherstellers SIG Combibloc In Zürich ein ordentliches Börsendebüt. Nachdem bereits der Eröffnungskurs mit 11,85 Franken mehr als 5 Prozent über dem Ausgabepreis gelegen hatte, notierten die Papiere zum Schluss bei 12,30 Franken.

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