PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Indizes haben eine insgesamt solide Woche mit kleinen Verlusten beendet. Nach überraschend robusten US-Arbeitsmarktdaten fiel der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 mit 5018 Punkten zwischenzeitlich fast wieder auf seine 50-Tage-Linie zurück. Letztlich schmolz der Abschlag aber mit 5051 Punkten wieder auf gut 0,3 Prozent zusammen. Auf Wochensicht bleibt ein Zuwachs von anderthalb Prozent. Der Rekord von Anfang April bei 5121 Punkten bleibt in Sichtweite.
Der französische Cac 40 gab am Freitag ein halbes Prozent ab auf 8001 Punkte und behauptete damit nur ein hauchdünnes Wochenplus. Der britische FTSE 100 sank ebenfalls ein halbes Prozent auf 8245 Punkte. Er verlor auf Wochensicht etwas.
Nach den Jobdaten hält der Helaba-Experte Ralf Umlauf eine Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche für nahezu ausgeschlossen. "Die Zinssenkungserwartungen werden auch für den weiteren Jahresverlauf nochmals gedämpft", ergänzte er.
Während dies den Markt insgesamt ziemlich kaltließ, zogen sich die Anleger aus zinssensitiven Immobilienwerten zurück. Analyst Bart Gysens von der Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) hatte in einem aktuellen Branchenkommentar ohnehin darauf hingewiesen, dass es nach der ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag zunächst ohnehin kaum Chancen auf einen weiteren Kurstreiber gebe. Seine Präferenz für deutsche Wohnimmobilienwerte gab er auf, was die auf "Underweight" abgestuften Vonovia-Aktien im Dax um mehr als sieben Prozent auf das tiefste Niveau seit Ende April zurückwarf. Der Stoxx 600 Europe Real Estate ist mit minus 3,5 Prozent wieder schwächster Branchenindex des laufenden Jahres.
Technologiewerte hielten sich derweil knapp unter dem Vortagesrekord seit dem Jahr 2000. Infineon (ETR:IFXGn) lauern als am Freitag mit plus 3,7 Prozent bester Eurostoxx-Wert weiter auf einen Chartausbruch aus dem Korrekturtrend seit dem Jahr 2021.
Aktien von ASML (AS:ASML) blieben knapp unter dem Vortagesrekord. Auslöser der jüngsten Rally war der Optimismus des Finanzchefs des niederländischen Unternehmens. Roger Dassen habe in kleiner Runde einen erfolgreichen Abschluss von Verhandlungen mit dem taiwanesischen Chipkonzern TSMC (NYSE:TSM) in Aussicht gestellt, bemerkte Jefferies-Analyst Janardan Menon.