PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ist nach Signalen für eine weiterhin behutsame Straffung der US-Geldpolitik mit Gewinnen ins Wochenende gegangen. Der Eurozonen-Leitindex schloss am Freitag mit 3427,44 Punkten und damit 0,24 Prozent höher als am Vortag. Für die abgelaufene Woche ergibt sich damit ein Plus von mehr als anderthalb Prozent - auch weil Anleger jüngst etwas mehr Hoffnung auf eine gütliche Einigung im internationalen Handelsstreit der USA mit China und Europa geschöpft hatten. Zuvor war der EuroStoxx drei Wochen in Folge gefallen.
In Paris rückte der Cac 40 (CAC 40) am Freitag um 0,24 Prozent auf 5432,50 Punkte vor und der Londoner FTSE 100 (GB0001383545) stieg um 0,19 Prozent auf 7577,49 Zähler.
Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, sieht trotz der robusten Konjunktur keine große Gefahr für eine Überhitzung der US-Wirtschaft. "Weitere graduelle Leitzinsanhebungen bleiben angemessen", sagte der Währungshüter auf der Notenbankkonferenz im amerikanischen Jackson Hole. Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets bezeichnete die Aussagen des Notenbankers als geldpolitisch gemäßigt und damit für die Anleger erfreulich.
Höhere Öl- und Rohstoffpreise lieferten beiden Branchen Rückenwind. Der Rohstoffwerte-Index Stoxx Europe 600 Basic Resources führte das Branchentableau mit einem Plus von 1,49 Prozent an, gefolgt vom Stoxx Europe 600 Oil & Gas. Dieser legte um knapp 1 Prozent zu.
Unter den Einzelwerten zogen einmal mehr die italienische Unicredit (MI:CRDI) und die französische Societe Generale (9:SOGN) die Aufmerksamkeit auf sich. Die beiden Banken verhandeln der Zeitung "Milano Finanza" zufolge weiter über verschiedene Optionen - inklusive eines möglichen Zusammenschlusses. Beide Aktien stiegen moderat.
Am britischen Aktienmarkt profitierten die Papiere von Shire (3:SHP) von der US-Zulassung eines neuen Medikaments. Sie kletterten um gut 2 Prozent nach oben.
Die Aktien der dänischen Reederei Moeller Maersk stiegen nach einem positiven Analystenkommentar der Bank Goldman Sachs (NYSE:GS) um rund zweieinhalb Prozent. Die Experten äußerten sich optimistisch mit Blick auf die Kostensenkungen des Konzerns.