FRANKFURT (dpa-AFX) - Hohe Verluste insbesondere bei Werten aus der Autobranche haben dem Dax (DAX) am Mittwochmorgen zugesetzt. Der deutsche Leitindex rutschte im frühen Handel um 0,40 Prozent auf 11 574,25 Zähler ab. Damit bleibt das Börsenbarometer aber vorerst weiter in Sichtweite der Marke von 11 600 Zählern, um die es schon seit Freitag in einer engen Spanne pendelt.
Auch im breiteren Markt setzte sich der lustlose Handel der vergangenen Tage fort. Der MDax (MDAX) trat mit minus 0,02 Prozent nahezu auf der Stelle bei 24 720,67 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab um 0,22 Prozent auf 3319,82 Zähler nach.
Nachdem der deutsche Leitindex seit Jahresbeginn zurück zum höchsten Niveau seit November gefunden hat, befürchten Experten nun ein Auslaufen der jüngsten Rally. Laut Analyst Christian Schmidt von der Helaba schicken bestimmte charttechnische Indikatoren sich an, gen Süden zu kippen. Die Marktteilnehmer ließen sich derzeit nicht mehr aus der Reserve locken, befürchtet auch Anlagestratege Christoph Geyer von der Commerzbank (DE:CBKG).
Zum Handelsstreit zwischen den USA und China, dem wesentlichen Impulsgeber für die Weltbörsen, gibt es zunächst nichts Neues. Die Blicke der Marktakteure richten sich bereits auf den Konjunkturbericht der US-Notenbank, das sogenannte Beige Book, am Abend mitteleuropäischer Zeit. Zuletzt hatte es gemischte Konjunktursignale in den USA gegeben. Zuvor stehen am Nachmittag noch US-Arbeitsmarktdaten auf der Agenda.
Unternehmensseitig dominiert zur Wochenmitte die Berichtssaison wieder das Geschehen am deutschen Markt: Aktien des Autozulieferers Schaeffler (61:SHA) brachen angesichts rückläufiger Ergebnisse und eines mauen Ausblicks um fast neun Prozent ein. Das Unternehmen kassierte zudem seine Ziele für 2020 und will nun mit einem Effizienzverbesserungsprogramm gegensteuern. Kursbelastend hinzu kam der anstehende MDax (MDAX)-Rauswurf zum 18. März.
In diesem Sog verloren auch andere Zulieferer. Continental (4:CONG)und Hella (4:HLE) etwa verbilligten sich jeweils um mehr als ein Prozent. Die Autobauer, gegen die die EU-Kommission laut "Handelsblatt" aktuell Bußgelder wegen illegaler Absprachen bei Dieselmotoren vorbereitet, lagen ebenfalls klar im Minus.
Der Aufstieg in den Index der mittelgroßen Unternehmen ist dagegen dem Chipentwickler Dialog Semiconductor (4:DLGS) sicher. Dessen Papiere waren denn am Morgen auch stark gefragt und legten um gut sechseinhalb Prozent zu, wenngleich das Unternehmen in seinen Erwartungen für 2019 zurückruderte und nun einen Umsatzrückgang prognostiziert. Laut einem Händler deckt sich der schwache Ausblick jedoch mit den Erwartungen am Markt. Auch die Ergebnisse für das vergangene Jahr hätten nicht überrascht.
Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag (4:BNRGn) waren nach einen zuversichtlichen Ausblick ebenfalls gesucht und verteuerten sich zuletzt um gut viereinhalb Prozent. Die Anleger erfreute auch, dass der Konzern im vergangenen Jahr mehr Gewinn erwirtschaftet hatte als erwartet.