FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Donnerstag seine Vormittagsgewinne von zeitweise über 1 Prozent im Handelsverlauf überwiegend eingebüßt und nur einen Mini-Vorsprung ins Ziel gerettet. Letztlich stieg der deutsche Leitindex um 0,18 Prozent auf 11 468,54 Punkte. Die Marke um 11 500 Punkte erwies sich damit - wie bereits am Mittwoch - als ein zu starker Widerstand. Der MDax (MDAX), in dem die mittelgroßen Unternehmen notiert sind, schloss mit einem Plus von 0,65 Prozent bei 24 337,62 Punkten.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone gewann 0,21 Prozent auf 3204,21 Zähler. Der Pariser Cac 40 und der Londoner FTSE 100 (GB0001383545) sanken hingegen um jeweils rund 0,2 Prozent. In New York notierte der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) zum Handelsschluss in Europa rund 0,8 Prozent höher.
Im Dax zählten Deutsche-Bank-Papiere (4:DBKGn) mit einem Kursplus von 3,5 Prozent zu den Favoriten der Anleger. Der Einstieg des US-Hedgefonds Hudson Executive gab der jüngsten, zaghaften Erholung der Aktien von einem Rekordtief etwas mehr Schwung. Man (DE:MANG) habe in den vergangenen Monaten einen Anteil von 3,1 Prozent aufgebaut, teilte der Fonds dem "Wall Street Journal" mit.
Spitzenreiter im Dax mit einem rasanten Anstieg von 7,3 Prozent waren die Lufthansa-Titel (4:LHAG). Damit wetzten die Aktien der Fluggesellschaft Scharte des Kursrutsches nach dem Quartalsbericht vom Dienstag wieder aus. Im Jahresverlauf liegen sie aber immer noch rund 38 Prozent im Minus.
Die Aktien von Bayer (4:BAYGN) gewannen 2,7 Prozent, nachdem die Zulassung des Unkrautvernichters Dicamba in den USA bis Ende 2020 verlängert worden war. Jonas Oxgaard vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach von einem optimalen Ergebnis für den Pharma- und Agrarchemiekonzern.
Ansonsten kamen kursbewegende Unternehmensnachrichten aus der zweiten und dritten Reihe. Die Anteilscheine von Morphosys (4:MORG) katapultierten sich mit einem Kurssprung von mehr als 16 Prozent an die MDax-Spitze, nachdem der Antikörperspezialist noch bessere klinische Daten zu seinen beiden Wirkstoffen MOR 208 und MOR 202 als bisher in Aussicht gestellt hatte.
Nach der Kurshalbierung in den ersten zehn Monaten 2018 unternahmen die Aktien von Wacker Chemie (4:WCHG) zum November-Start einen Erholungsversuch. Die Papiere des Zulieferers für die Solarindustrie kletterten um 10 Prozent nach oben.
Dahinter setzten Fielmann-Aktien (112:FIEG) mit plus 4,8 Prozent ihre Erholung fort. Der bestätigte Jahresausblick der Optikerkette beruhigte die Anleger - einige hatten mit einer Senkung der Ziele gerechnet.
Dass Dialog Semiconductor (4:DLGS) für das kommende Jahr mit einem Umsatz auf dem Niveau von 2018 rechnet, ließ die Titel des Chipentwicklers um weitere 5,8 Prozent zulegen. Damit waren sie bester Wert im SDax (SDAX). Analysten rechneten bisher mit rückläufigen Erlösen. Bereits am Mittwoch hatten gute Quartalszahlen für einen Kursanstieg um neun Prozent gesorgt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,23 Prozent am Vortag auf 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) fiel um 0,14 Prozent auf 140,91 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) sank um 0,11 Prozent auf 160,09 Punkte. Der Kurs des Euro stieg auf 1,1399 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zuvor auf 1,1393 Dollar festgesetzt.