FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Gewinnwarnung des Chemiekonzerns BASF sowie dadurch neu entfachte Konjunktursorgen haben den Dax (DAX) am Dienstag belastet. Der deutsche Leitindex schloss 0,85 Prozent tiefer bei 12 436,55 Punkten, womit er allerdings sein Tagestief bei unter 12 400 Zählern hinter sich ließ. Der Index für mittelgroße Unternehmen MDax (MDAX) verlor 0,25 Prozent auf 25 823,36 Punkte. BASF sei ein Barometer für die weltweite Nachfrage, schrieb Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK.
Die BASF-Aktien (4:BASFN) sackten um mehr als 3 Prozent ab. Der Chemiekonzern hatte seine Jahresziele wegen der weltweit schlechteren Wirtschaftslage und anhaltender Handelskonflikte kassiert. Auch für die Aktien anderer Chemieunternehmen wie Covestro (4:1COV), Evonik (4:EVKn) und Wacker Chemie (4:WCHG) war es zunächst deutlich nach unten gegangen. Eine Bestätigung der Jahresziele durch Lanxess (4:LXSG) beruhigte die Anleger dann am Nachmittag immerhin etwas. Die Aktien der Kölner gaben am Ende nur leicht nach.
Unter den Sorgen um eine wirtschaftliche Abschwächung litten auch einige sehr konjunktursensible Aktien aus der Stahl- und Finanzbranche. So büßten die Anteilscheine von Thyssenkrupp (4:TKAG) gut 4 Prozent ein. Die Papiere der Deutschen Bank (4:DBKGn) setzten ihre Talfahrt vom Vortag fort und fielen ebenfalls um mehr als 4 Prozent. Bereits zum Wochenstart hatte der angekündigte Radikalumbau die Anleger letztlich nicht vom Hocker gerissen.
Nach dem Beschluss Frankreichs, ab 2020 eine Umweltsteuer auf Flugtickets zu erheben, gerieten zudem die Papiere europäischer Airlines unter Druck. Im Dax verlor die Lufthansa (4:LHAG) 2 Prozent. Die Steuer soll je nach Art des Tickets zwischen 1,50 und 18 Euro betragen. Das Geld soll in umweltfreundlichere Infrastrukturen investiert werden, vor allem in das Schienensystem.
Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) (4:FMEG), die um fast 5,5 Prozent absackten. Börsianer verwiesen auf einen Bericht des Magazins "Politico", wonach die US-Regierung den Markt für die Behandlung von Nierenkrankheiten umkrempeln will. Demnach sei unter anderem geplant, mehr Nierentransplationen anzuregen. Die Maßnahmen könnte sich negativ auf Dialyse-Anbieter wie FMC auswirken.