NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street ist nach zwei Verlusttagen am Donnerstag stark in den Handel gestartet. Laut einem Marktstrategen stützten enttäuschende US-Einzelhandelsdaten die Aktienkurse in New York, da sie eine baldige Zinsanhebung der US-Notenbank Fed unwahrscheinlicher machten.
Auftrieb kam auch vom nachgebenden US-Dollar, der die Produkte amerikanischer Unternehmen im Ausland erschwinglicher macht - am Vortag hatte er gegenüber dem Euro noch den höchsten Stand seit 12 Jahren erreicht. Zuletzt stieg der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) um 0,94 Prozent auf 17 801,81 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) ging es um 0,83 Prozent auf 2057,15 Punkte hoch und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann immerhin 0,45 Prozent auf 4324,92 Punkte. Weil in Nordamerika bereits auf Sommerzeit umgestellt worden ist, beträgt der Zeitunterschied zwischen Mitteleuropa und der US-Ostküste derzeit nur fünf statt sechs Stunden. Die US-Einzelhandelsumsätze waren im Februar überraschend den dritten Monat in Folge gefallen - Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Anders als Börsianer maßen sie der jüngsten Entwicklung aber wenig Einfluss auf die Geldpolitik der Fed bei. Er rechne wegen der erstarkenden Konjunktur weiter damit, dass im Juni die erste Zinserhöhung seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise anstehe, schrieb etwa Paul Ashworth, Chef-Volkswirt für die USA beim Analysehaus Capital Economics. Dazu passte der stärker als erwartete Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.