NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Standardwerte haben sich auch am Dienstag im frühen Handel kaum vom Fleck bewegt. Gemischt ausgefallene Konjunkturdaten lieferten gegenläufige Impulse. Zugleich waren Nachrichten seitens der Unternehmen dünn gesät. Der Dow Jones Industrial (Dow 30) sank um 0,04 Prozent auf 18 107,27 Punkte, nachdem der wichtigste Index der Wall Street tags zuvor bereits in dieser Größenordnung nachgegeben hatte. Der breiter angelegte S&P-500-Index (S&P 500) verlor zugleich 0,07 Prozent auf 2102,88 Punkte, hatte sich allerdings am Vortag zeitweise bis auf knappe 5 Punkte seinem Rekordhoch von Ende Februar genähert.
Die technologielastigen Indizes an der Nasdaq hingegen legten nach einem verhaltenen Start etwas zu. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann zuletzt 0,28 Prozent auf 4457,96 Zähler.
Besondere Beachtung dürften Händlern zufolge die Inflationsdaten gefunden haben, da die US-Notenbank erst im Falle einer zunehmenden Inflation die Leitzinsen anheben will. Für Februar gab das Arbeitsministerium nun bekannt, dass die Inflation ihren kurzen Ausflug in den negativen Bereich vorerst beendet hat und die Verbraucherpreise im Monatsvergleich um 0,2 Prozent gestiegen sind. "Die Aussicht auf womöglich bald schon steigende Leitzinsen hat daher die Stimmung für Aktien etwas gedrückt", sagte ein Börsianer.
Zudem hatte der Präsident der Notenbank von St Louis, James Bullard, bei seinem Besuch in London über ein anziehendes Wachstum der US-Wirtschaft im zweiten Quartal gesprochen und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Plus von 3 Prozent. Das spricht ebenfalls für eine baldige Zinsanhebung, und damit der ersten seit mehr als sechs Jahren. Bullard selbst sagte dazu: Die Bedingungen für eine "Normalisierung" der Zinsen in diesem Jahr seien gegeben.
Der Blick auf die restlichen Konjunkturdaten zeigt, dass die Hauspreise im Januar nicht so stark gestiegen waren wie erwartet. Dafür hatten die Verkäufe neuer Häuser im Februar überraschend zugelegt. Zudem hatte sich die Stimmung in der US-Industrie laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Markit im März überraschend weiter verbessert.
Unter den Einzelwerten im Dow wurden die Papiere des Pharmaunternehmens Merck & Co (NYSE:MRK) (FSE:MCC) favorisiert. Eine klinische Studie zum Krebsmittel Keytruda zum Einsatz gegen fortgeschrittenen Hautkrebs wurde gestoppt, nachdem ein Vergleich mit dem Mittel Yervoy von Bristol-Myers Squibb (BMS) (NYSE:BMY) (ETR:BRM) bessere Überlebensquoten gezeigt hatte. Damit wurde das Studienziel erreicht. Während die Merck-Aktien 0,94 Prozent gewannen, gaben die von BMS um 1,23 Prozent nach.
An der Nasdaq sprangen die Titel von Google (NASDAQ:GOOGL) (ETR:GGQ1) (NASDAQ:GOOG) um 2,09 Prozent hoch. Anleger freuten sich, dass die Finanzchefin und Top-Managerin Ruth Porat von der Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) (ETR:DWD) Ende Mai zum Internetgiganten wechseln wird. Dort wird sie ebenfalls Finanzchefin sein.
Im S&P 500 zählten die Titel von McCormick & Co (NYSE:MKC) sowie von Chesapeake Energy (NYSE:CHK) zu den Favoriten. Der Aromen- und Würzmittelspezialist überraschte positiv mit seinem Quartalsbericht und dem Jahresausblick, was den McCormick-Aktien ein Plus von 4,89 Prozent bescherte. Chesapeake profitierten davon, dass Großinvestor Carl Icahn erstmals seit zwei Jahren seinen Anteil an dem Schieferöl-Förderer ausbaute. Dessen Aktie war zuletzt seit Mitte Februar steil auf Talfahrt gegangen. Nun legte sie um 1,49 Prozent zu.