NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den US-Börsen haben am Mittwoch nach einem Erholungstag schon wieder panisch die Reißleine gezogen. Kurze Hoffnung im Handelskrieg mit China wich umgehend wieder der Konjunkturangst. Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) kam unter die Räder, am Ende fiel er um 3,05 Prozent auf 25 479,42 Punkte. 800 Punkte an einem einzigen Tag hatte er in diesem Jahr noch nicht verloren.
Neue Konjunkturängste kamen vor allem wegen einer seltenen Situation am Anleihemarkt auf. Bei US-Renten gab es erstmals seit 2007 wieder vorübergehend eine "inverse Zinskurve" zu beobachten, bei der langfristige Anleihen niedriger verzinst werden als kurzfristige. Dabei war die Rendite zehnjähriger Papiere niedriger als jene der zweijährigen. Laut Analyst Bernd Krampen von der NordLB geschah damit etwas historisch Bemerkenswertes. "In der Vergangenheit war dies oftmals ein Vorbote für eine baldige Rezession", so der Experte. Er führte dies auf eine Mixtur aus schlechten Nachrichten zurück, darunter die Sorgen um den Zollstreit und den Brexit sowie neuerdings die Unruhen in Hongkong.