NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) haben die US-Börsen für Standardwerte am Mittwoch moderat nachgegeben. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen schwächelten vor allem infolge enttäuschender Quartalszahlen des iPhone-Herstellers Apple deutlicher.
Allgemein herrsche momentan Vorsicht wegen der Fed-Sitzung, auch wenn Experten nicht mit einem nächsten Zinsschritt in der weltweit größten Volkswirtschaft rechneten, sagte ein Marktanalyst. Erwartet würden im späteren Handelsverlauf allerdings Hinweise, ob womöglich im Juni eine weitere Zinserhöhung anstehen könne. Derweil fiel nach zahlreichen schwachen Konjunkturdaten seit Wochenbeginn die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im März weit besser als erwartet aus.
Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) gab im frühen Handel um 0,31 Prozent auf 17934,20 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) ging es um 0,36 Prozent auf 2084,20 Punkte abwärts. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Unter den Einzelwerten verdarben vor allem Apple (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) und Twitter (NYSE:TWTR) den Anlegern die Laune. So war beim erfolgsverwöhnten IT-Konzern im abgelaufenen Quartal erstmals im Jahresvergleich der iPhone-Absatz gesunken. Zudem war der Umsatz zum ersten Mal seit 2003 gesunken. Noch deutlicher bergab war es mit dem Gewinn gegangen. Analysten hatten zwar mit einer rückläufigen Entwicklung gerechnet, das Ausmaß aber unterschätzt. Da auch noch die Prognose für das laufende Quartal hinter den Erwartungen zurückblieb, büßten die Anteilsscheine als Schlusslicht im Dow und Nasdaq 100 rund 7 Prozent ein.
Um 15 Prozent brachen an der New Yorker Börse die Twitter-Titel (NYSE:TWTR) ein. Der Nutzerschwund war im vergangenen Quartal zwar gestoppt wordenn, doch das überzeugte die Anleger ebenso wenig wie der um über ein Drittel gestiegene Umsatz oder der geschrumpfte Verlust, da die Ziele für das laufende Quartal enttäuschten.
Beim Flugzeughersteller Boeing (NYSE:BA) (ETR:BCO) hatten Absatzprobleme beim Jumbo-Jet und das neue Tankflugzeug für die USA den Jahresauftakt getrübt. Der Gewinn war stärker als erwartet zurückgegangen, was der Aktie ein Minus von 0,55 Prozent einbrockte. Die verhaltenen Jahresziele, mit denen der Airbus-Konkurrent (XETRA:AIRG) (PSE:PAIR) die Anleger im Januar geschockt hatte, wurden bekräftigt. Analysten wie etwa die Citigroup äußerten sich allerdings positiv zum Barmittelfluss.
Der US-Mischkonzern United Technologies (NYSE:UTX) erfreute seine Aktionäre trotz eines Gewinnrückgangs und stagnierender Umsätze, da Analysten mit einem schwächeren Zahlenwerk gerechnet hatten. Die Aktien stiegen im Dow um 0,45 Prozent.
Um moderate 0,32 Prozent legten im S&P 100
Die Online-Handelsplattform Ebay (NASDAQ:EBAY) (FSE:EBA) hatte mit seinen Zahlen zum Jahresauftakt positiv überrascht, was den Papieren an der Nasdaq Kursgewinne von 4,51 Prozent bescherte. Der Umsatz war stärker als erwartet gestiegen. Der rückläufige Gewinn ging lediglich auf den Abgang der Bezahltochter Paypal (NASDAQ:PYPL) zurück.
Der Lebensmittelhersteller Mondelez (NASDAQ:MDLZ) konnte mit seinem um Sondereffekte bereinigten Gewinn die Erwartungen übertreffen. Die Titel belegten mit plus 3,41 Prozent im Nasdaq-Auswahlindex direkt den Platz hinter Ebay.