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ROUNDUP/Maas: Wegen Frauenquote bleibt kein Aufsichtsrats-Stuhl leer

Veröffentlicht am 31.07.2014, 16:37
ROUNDUP/Maas: Wegen Frauenquote bleibt kein Aufsichtsrats-Stuhl leer

BERLIN (dpa-AFX) - Die vorgesehene Frauenquote wird die deutsche Wirtschaft nach Ansicht von Bundesjustizminister Heiko Maas nicht vor Personalprobleme stellen. "Ich gehe jede Wette ein, dass in den Aufsichtsräten der börsennotierten Kapitalgesellschaften kein einziger Stuhl frei bleiben wird", sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. "Eine so gut ausgebildete Generation von Frauen wie heute gab es noch nie."

Die schwarz-rote Bundesregierung plant, dass von 2016 an eine feste Frauenquote von 30 Prozent für Kontrollgremien börsennotierter Unternehmen gelten soll. Falls dies bei Neubesetzungen nicht erreicht wird, sollen Plätze leerbleiben.

Aus der Wirtschaft kam erneut Kritik an den Plänen. "Eine gesetzliche Frauenquote ist ein verfassungsrechtlich fragwürdiger Eingriff in die Auswahlentscheidungen der Eigentümer des Unternehmens", erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände am Donnerstag. Die Quote kuriere an Symptomen herum. Dass es weniger Frauen in Führungspositionen gebe, liege etwa an ihrer typischen Berufswahl, familienbedingt kürzeren Arbeitszeiten und unzureichenden Angeboten zur Kinderbetreuung. Besonders in naturwissenschaftlich-technischen Berufen sei der Anteil qualifizierter Bewerberinnen oft sehr gering.

Maas betonte: "Unsere Wirtschaft wird von mehr Frauen in Führungspositionen enorm profitieren." Aufgrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels werde es auch gar nicht mehr anders gehen. Inzwischen gebe es auch bei Betriebswirtschaftslehre erstmals mehr weibliche als männliche Studienanfänger.

Die gesetzliche Quote sei "ein klares Signal an die deutsche Wirtschaft, wie die Erwartungshaltung nicht nur der Politik, sondern der Gesellschaft ist", sagte der Minister. In der Diskussion habe es teilweise "absonderliche Reflexe" gegeben, dass es angeblich nicht genug qualifizierte Frauen für Aufsichtsräte gebe.

In Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft sind Frauen immer noch selten vertreten - in Aufsichtsräten stieg ihr Anteil zuletzt stärker als in Vorständen. In den 200 umsatzstärksten Unternehmen waren im vergangen Jahr 4,4 Prozent der Vorstände Frauen, wie eine Übersicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Januar ergab. Ein Jahr zuvor waren es 4,0 Prozent. In den Kontrollgremien sind 15,1 Prozent der Mitglieder Frauen nach 12,9 Prozent Ende 2012.

Der Entwurf für die Frauenquote von Justiz- und Frauenministerium wird derzeit in der Bundesregierung abgestimmt. Für Vorstände sehe er mehr Zeit vor, um die Entwicklung zu vollziehen. "Auch für das Management müssen sich Unternehmen aber jeweils passende Zielvorgaben für eine stärkere Vertretung von Frauen setzen", sagte Maas. "Wenn das Gesetz im kommenden Jahr in Kraft tritt, haben wir gut gearbeitet."/sam/jac/DP/zb

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