FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnungen des exportorientierten deutschen Maschinenbaus ruhen angesichts der Wachstumsschwäche Chinas in diesem Jahr vor allem auf den USA. Drei von vier Unternehmen sind zuversichtlich, mehr Geschäfte jenseits des Atlantiks zu machen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes VDMA hervorgeht. Im vergangenen Jahr hatten die Vereinigten Staaten China als größtes Exportland für Maschinen "Made in Germany" vom ersten Platz verdrängt.
Gelegenheit zur Vertiefung der Geschäftskontakte hat die Branche Ende April (25. bis 29.4.) auf der Hannover Messe, Partnerland sind diesmal die USA.
Allerdings rechnet der VDMA wegen der schwächelnden Weltwirtschaft und des Rückgangs der Investitionen im Fracking-Bereich allenfalls mit einem leichten Anstieg der Exporte in die Vereinigten Staaten. Im vergangenen Jahr gab es dort ein kräftiges Plus von 11,2 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro.
Hinzu kommt: In diesem Jahr dürfte der mittelständisch geprägten Schlüsselindustrie der Rückenwind durch den sinkenden Eurokurs fehlen, der Maschinen aus Deutschland auf dem Weltmarkt billiger macht. Die Gemeinschaftswährung hatte zuletzt wieder zugelegt.
"Aber das Engagement des deutschen Maschinenbaus in Amerika ist nicht von Kurzfristigkeit geprägt, sondern zeichnet sich in aller Regel durch eine Jahrzehnte währende Verbundenheit aus", erklärte VDMA-Präsident Reinhold Festge. "Made in Germany" habe in den USA nach wie vor einen guten Ruf. Nur 17 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass sich die Reputation der deutschen Industrie wegen der VW (XETRA:VOW3)-Abgasaffäre verschlechtert hat.
Die Stellung der deutschen Maschinenbauer in den Vereinigten Staaten ist allerdings nicht unangefochten. Mehr als die Hälfte der befragten Firmen erwartet einen zunehmenden Wettbewerb aus China. Das Land war 2013 zum wichtigsten ausländischen Maschinenlieferanten aufgestiegen.
In Asien insgesamt laufen die Geschäfte Festge zufolge nicht schlecht. Hoffnungen mache nach dem Ende der Sanktionen zudem der Iran. Das Inlandsgeschäft ist nach Angaben des Verbandes stabil.
Die Branche mit gut einer Million Arbeitsplätzen rechnet weiterhin mit einer Stagnation der preisbereinigten Produktion in diesem Jahr. Der nominale Produktionswert wird auf 201 Milliarden Euro geschätzt nach 199 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. 2015 hatten die Maschinenbauer bereits das verlangsamte Wachstum der chinesischen Wirtschaft sowie die Sanktionen gegen Russland und die Probleme vieler Schwellenländer zu spüren bekommen.