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ROUNDUP/Neue Milliardenfusion: Deutsche Wohnen will LEG Immobilien

Veröffentlicht am 21.09.2015, 10:38
© Reuters.  ROUNDUP/Neue Milliardenfusion: Deutsche Wohnen will LEG Immobilien
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FRANKFURT/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Das Übernahmefieber in der Immobilienbranche greift weiter um sich. Mit der Deutschen Wohnen (ETR:DWNI) und dem Konkurrenten LEG Immobilien (XETRA:LEGn) wollen nun erneut zwei Schwergewichte im deutschen Wohnimmobiliensektor fusionieren. Die beiden börsennotierten Konzerne kündigten am Wochenende ihren Zusammenschluss an, der bis Jahresende unter Dach und Fach sein soll. Mit einem Wert von 4,62 Milliarden Euro wäre es die bislang größte Transaktion in der Branche. Dazu müssen auch die Kartellbehörden zustimmen. Der deutsche Immobilienmarkt ist seit Jahren in Bewegung.

An der Börse sprangen die Aktien von LEG nach Handelsstart um über 8 Prozent in die Höhe. Die Papiere der Deutschen Wohnen gaben hingegen um knapp 4 Prozent nach. Analyst Thomas Rothäusler von der Commerzbank äußerte sich in einer ersten Einschätzung positiv zu dem Vorhaben. Mit LEGs Stärke in Nordrhein-Westfalen erschließe sich Deutsche Wohnen neue Wachstumschancen, schreibt er. Der Analyst hält es allerdings für möglich, dass Konkurrent Vonovia (XETRA:VNAn) den beiden noch dazwischen funkt. "Wir sehen das Risiko eines Gegenangebots von Vonovia", schreibt Rothäusler.

Vonovia ist derzeit die Nummer eins unter den börsennotierten deutschen Immobiliengesellschaften. Das früher als Deutsche Annington bekannte Unternehmen kommt auf etwa 350 000 Wohnungen und steigt an diesem Montag in den Dax (DAX) auf. Der MDax(MDAX)-Konzern Deutsche Wohnen ist die Nummer zwei der Branche, würde mit LEG aber den Abstand zum Marktführer deutlich verringern. Die Berliner verfügen derzeit über knapp 142 000 Wohnungen, die LEG kommt nach eigenen Angaben auf rund 110 000.

Federführend bei dem Zusammenschluss wird die Deutsche Wohnen sein. Sie bietet den Aktionären der LEG 3,3 neue eigene Aktien für jedes LEG-Papier, was einem Aufschlag von rund 13 Prozent auf den aktuellen Börsenwert entspricht. Bedingung ist, dass mehr als die Hälfte der Aktionäre das Angebot annehmen. Für die neuen Aktien will Deutsche Wohnen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Oktober eine Kapitalerhöhung beschließen. Am Ende sollen die Aktionäre der Deutschen Wohnen 61 Prozent und die der LEG 39 Prozent an dem neuen Unternehmen halten.

"Wir sind beide überzeugt, dass die Kombination unserer Unternehmen von Vorteil für alle Beteiligten ist", sagte Deutsche Wohnen-Chef Michael Zahn in einer gemeinsamen Telefonkonferenz mit LEG-Chef Thomas Hegel am Montagmorgen. "Zusammen werden wir ein unglaublich starkes Portfolio bewirtschaften." Deutsche Wohnen hat die Mehrzahl seiner Wohnungen im Raum Berlin, LEG ist hingegen vor allem in Nordrhein-Westfalen aktiv.

Die Wohnbestände beider Unternehmen seien durch niedrige Leerstandsquoten und überdurchschnittliche Mietentwicklungen gekennzeichnet, so Zahn. Darüber hinaus seien sowohl Deutsche Wohnen als auch LEG nur gering verschuldet, so dass sich auch nach der Fusion nichts an der Bonitätsbewertung ändern dürfte. Nach der Fusion planen beide Partner "signifikante Investitionen" in das aktuelle Portfolio. Ziel sei es zudem, die Wachstumsregion NRW zu stärken und neue Regionen zu erschließen. Den Standort Düsseldorf wollen die beiden neben Berlin als zweites wesentliches Standbein des Unternehmens ausbauen.

Am deutschen Immobilienmarkt wird seit Jahren heftig fusioniert. Historisch niedrige Zinsen und eine steigende Nachfrage nach Immobilien treiben diese Entwicklung an. So hatte sich Vonovia im vergangenen Jahr den Konkurrenten Gagfah (ETR:GFJ1) für 3,9 Milliarden Euro einverleibt und auch danach noch weiter zugekauft. Deutsche Wohnen wiederum übernahm den Wettbewerber GSW (ETR:GIB) im Jahr 2013 und beschaffte sich jüngst im Juni über eine Kapitalerhöhung frisches Geld im Volumen von 900 Millionen Euro.

Das Thema Übernahmen hat sich auch bei Deutsche Wohnen und der LEG noch nicht erledigt. "Gemeinsamen verfügen wir über etwa eine Milliarde Euro für Portfoliozukäufe", sagte Zahn.

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