von Robert Zach
Investing.com - Ermutigende Quartalszahlen von Royal Caribbean Cruises (NYSE:RCL) haben die Aktionäre von Kreuzfahrt-Aktien aufatmen lassen. Der Titel der zweitgrößten Rederei stieg am Montag um knapp vier Prozent und kletterte an der NYSE auf den höchsten Stand seit 20. Juli. Trotz Ängsten vor einem Konjunkturabschwung konnte die Rederei mehr Umsatz als gedacht erwirtschaften und ihren Verlust verkleinern.
Für das zweite Quartal meldete Royal Caribbean einen Nettoverlust von 521,6 Millionen Dollar, nach 1,35 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Der Verlust je Aktie betrug 2,05 Dollar, nach einem Fehlbetrag von 5,29 Dollar je Aktie im letzten Jahr.
Ohne Berücksichtigung der im zweiten Quartal aufgetretenen Einmaleffekte belief sich der bereinigte Verlust des Unternehmens auf 2,08 Dollar je Aktie. Die von Investing.com befragten Analysten hatten hier mit minus 2,18 Dollar je Aktie gerechnet.
Und auch der Umsatz kletterte deutlich auf 2,18 Milliarden Dollar von 50,9 Millionen Dollar. Erwartet wurden 2,11 Milliarden Dollar.
Wie das Unternehmen mitteilte, erhöhte sich die Auslastung von 27,5 Prozent auf 82 Prozent, die Zahl der beförderten Passagiere stieg von 34.273 auf 1,3 Millionen. 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie, betrug die Auslastung 108,5 Prozent bei 1,7 Millionen beförderten Passagieren.
"Die Begeisterung der Verbraucher für Reisen und Kreuzfahrten ist nach wie vor groß", sagte Chief Executive Jason Liberty. "Wir beobachten weiterhin eine robuste und sich beschleunigende Nachfrage nach Kreuzfahrten sowie nach Ausgaben an Bord. Kreuzfahrten stellen für Urlauber nach wie vor ein sehr attraktives Angebot dar."
Im Sog der erfreulichen Quartalszahlen von RCL ging es für den Marktführer Carnival (NYSE:CCL) 1,24 Prozent auf 8,96 Dollar nach oben. Die Aktien von Norwegian Cruise Line (NYSE:NCLH) legten um 2,95 Prozent auf 11,84 Dollar zu.
Kreuzfahrtgesellschaften durchleben gerade einen perfekten Sturm. Sie türmten während der Corona-Pandemie einen enormen Schuldenberg auf und sind inzwischen hoch verschuldet. Im Zuge der Lockerung der Corona-Restriktionen erhofften sich die Reedereien einen Nachfrageboom im Kreuzfahrtsektor. Teilweise ist dies auch eingetreten, doch nun sehen sie sich einer Rezession gegenüber, die erneut auf die diskretionären Verbraucherausgaben drücken könnte. Gleichzeitig erhöht die Federal Reserve in den USA aufgrund der höchsten Inflation seit mehr als vier Jahrzehnten weiterhin ihre Leitzinsen. Dies erhöht die Finanzierungskosten der Reedereien.
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