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Royal Dutch Shell & Co.: Wenn das Barrel Öl günstiger ist als ein Glas Bier

Veröffentlicht am 05.04.2020, 10:01
Aktualisiert 05.04.2020, 10:06
© Reuters.
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Die Aktie von Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) leidet derzeit massiv unter dem Ölpreisverfall. Zumindest haben Brent und WTI zum Ende der letzten Woche wieder deutlich zweistellig steigen können, was etwas Druck aus dem Markt genommen hat. Bei einem Kursniveau von lediglich ca. 30 US-Dollar je Barrel Brent sind wir jedoch weit entfernt von einem bequemen Preisniveau.

Ob sich der Ölmarkt dabei in der Phase einer Übertreibung befindet, ist schwer zu beantworten. Zumindest faktisch steht jedenfalls fest, dass Russland und Saudi-Arabien den Markt stark überfluten. Das führt zu einem Überangebot und eben einem Preisrutsch, der solide begründet ist.

Royal Dutch Shell jedenfalls wird operativ von dieser Preisentwicklung bedroht und über kurz oder lang könnte die Dividende nicht mehr nachhaltig sein. Allerdings existieren durchaus Indikatoren, die dafürsprechen, dass das Preisniveau auf einem Level ist, das nicht ewig bleiben wird. Vor allem Preisvergleiche sind ein beliebtes Mittel, um das zu verdeutlichen.

Glas Bier oder Wasser: Es gibt viele Vergleiche Insbesondere ein Preisvergleich ist mir dabei in den letzten Tagen im Kopf hängen geblieben. So koste ein Barrel der Sorte Western Canada Select in diesen Tagen lediglich noch 4,18 US-Dollar, womit dieser Preis noch stärker nachgegeben hat. Und deutlich unter dem Preis liegt, den ein großes Bier, ich tippe einfach mal von einem halben Liter Pi mal Daumen, im Schnitt in Kanada koste. Durchaus ein starker Preisvergleich.

Natürlich: Western Canada Select ist alles andere als eine Mainstream-Ölsorte. Dass jedoch 159 Liter, das Volumen eines Barrels, nicht einmal mehr mit dem Preis eines alkoholischen Getränks auf Hopfen- und Malzbasis mithalten kann, das kann durchaus als Phase der Übertreibung angesehen werden. In der Vergangenheit gab es dabei bereits ähnliche Vergleiche. Wobei Öl teilweise unter den Preis von Wasser gefallen ist, was ebenfalls als sehr preiswert angesehen worden ist.

Zu einem solchen Ölpreis wird dennoch weitergefördert, weil ein Stopp und eine Wiederaufnahme der Förderung mit weiteren und teilweise hohen Kosten verbunden wäre. Entsprechend wird selbst in Kanada zu diesem Preisniveau gefördert und teilweise unter dem Wert verramscht. Eben weil sich die Lagerung wenig lohnt. Auch das könnte darauf hindeuten, dass der Ölmarkt signifikant im Ungleichgewicht ist. Wobei das nicht die Kernfrage beantworten dürfte.

Wann wird das Gleichgewicht wieder hergestellt? Die für alle Investoren interessantere Frage ist nämlich, wann wohl das Gleichgewicht im Ölmarkt wieder hergestellt sein dürfte. Eine Frage, die jedoch nicht von solchen krassen Symptomen beantwortet wird. Wobei sie den Druck auf wesentliche Akteure erhöhen und möglicherweise mittelbar zu einem besseren Preisniveau beitragen könnten.

Die Kernproblematik dürfte jedoch von den großen Fördernationen wie eben der OPEC, allen voran Saudi-Arabien und der derzeitige Konkurrenten und OPEC+-Mitglied Russland, abhängig sein. Eine Einigung könnte hier das positive Signal sein, dass die Märkte brauchen. Wobei diese derzeit sehr weit entfernt liegt.

Immerhin, es gibt auch einen anderen Weg, wie ein Gleichgewicht erreicht werden kann: üÜber eine Marktbereinigung. Auf dem aktuellen Preisniveau werden sich viele Produzenten und Förderer die Produktion nicht leisten können und in Anbetracht hoher Schulden, die für starke Investitionen aufgenommen worden sind, pleitegehen. Allerdings ist das ein langwieriger Weg, der vermutlich Quartale dauern wird. Und den Ölpreis nicht kurzzeitig stützen wird.

Es ist eine Ausnahmesituation Fest steht jedenfalls: Der Ölpreis befindet sich in einer Ausnahmesituation. Dass ein Barrel der Sorte Western Canada Select preiswerter ist als ein Glas Bier, ist wohl ein tolles Bild, um das Ungleichgewicht darzustellen. Allerdings wird das das Problem nicht lösen.

Eine Lösung gibt es bloß, wenn eine Einigung zwischen den größeren Förderern erzielt werden kann. Oder eben, wenn sich der Markt von selbst bereinigt. Was es letztlich werden wird, das müssen Investoren wohl oder übel abwarten. Und eben auch die von der Dividendenperle Royal Dutch Shell.

Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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