Essen, 20. Apr (Reuters) - RWE RWEG.DE -Chef Peter Terium hat vor den Aktionären den weitgehenden Ausfall der Dividende verteidigt. "Die Entscheidung war hart, aber sie war notwendig", sagte der Manager am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Konzerns in Essen laut Redetext. Der Konzern stehe wegen der stark gefallenen Strombörsenpreise vor einem erheblichen finanziellen Risiko. "Und das in einem ohnehin schon katastrophalen Marktumfeld." Der Konzern hatte 2015 einen Verlust von 170 Millionen Euro eingefahren. Vorstand und Aufsichtsrat schlugen deshalb vor, den Vorzugsaktionären eine Dividende von 13 Cent je Aktie zu zahlen und den Stammaktionären gar nichts.
Der Vorschlag, der von der Hauptversammlung beschlossen werden muss, war vor allem bei den kommunalen Aktionären auf Protest gestoßen. Die ohnehin von der Flüchtlingskrise gebeutelten Kommunen, hatten die Einnahmen aus der RWE-Beteiligung in ihren Haushalten eingeplant. Sie schlugen allerdings zuletzt versöhnlichere Töne an. "Ich weiß, dass Sie als unsere Aktionäre gerade eine schwere Zeit durchleiden", sagte Terium. "Umso wichtiger ist es mir, RWE wieder zu einem guten Investment zu machen." RWE lagert dazu das zukunftsträchtige Geschäft mit Ökostrom, Netzen und dem Strom- und Gasvertrieb in eine Tochter aus, von der in einem ersten Schritt zehn Prozent an die Börse gebracht werden sollen. Die Mutter RWE profitiere dann vom Wachstum und den Dividenden der Tochter. "Und sie kann jederzeit weitere Anteile verkaufen."