NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der von vielen bereits erwarteten Einigung im US-Budgetstreit werden die New Yorker Börsen am Donnerstag voraussichtlich schwächer eröffnen. Wegen der Kursrally am Vortag sei nun Vieles eingepreist, Anleger nähmen Gewinne mit, sagten Marktbeobachter. Der Future auf den Dow Jones Industrial stand rund 50 Minuten vor Handelsbeginn 0,45 Prozent tiefer. Der Terminkontrakt auf den von Technologiewerten geprägten NASDAQ 100 sank um 0,07 Prozent.
Am Vortag hatten sich die zerstrittenen Parteien von Demokraten und Republikanern darauf geeinigt, die Schuldengrenze der weltgrößten Volkswirtschaft anzuheben. Der breit gefasste S&P 500 war daraufhin in Richtung seiner Bestmarke von 1.729 Punkten gestiegen und nur knapp darunter geblieben. Der Nasdaq 100 war auf 3.281 Punkte vorgerückt und stand damit so hoch wie zuletzt im Jahr 2000. Inzwischen haben beide Kammern dem Gesetz, das einen Übergangsetat bis zum 15. Januar und ein höheres Schuldenlimit bis zum 7. Februar vorsieht, zugestimmt. Es wurde von US-Präsident Barack Obama auch bereits unterzeichnet und somit in Kraft gesetzt.
Der US-Haushaltsstreit ist damit vorerst vom Tisch. Das Problem sei allerdings nur aufgeschoben und dies sei die schlechte Nachricht, sagten Händler. Die Einigung gebe Anlegern nun aber wieder mehr Gelegenheit, sich auf Unternehmens- und Konjunkturnachrichten zu konzentrieren. Vom US-Arbeitsmarkt kamen negative Nachrichten: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche gingen nicht so stark zurück wie erwartet. Eine halbe Stunde nach Börsenstart wird dann noch der Philly-Fed-Index veröffentlicht, der laut Prognose der Volkswirte im Vergleich zum Vormonat gefallen sein dürfte.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs litt im dritten Quartal unter den Unsicherheiten über den künftigen Kurs in der US-Geldpolitik. Viele Anleger hielten sich mit Handelsgeschäften zurück. Das ließ die Einnahmen der Wall-Street-Größe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einbrechen. Dank erheblicher Einsparungen vor allem bei Bonuszahlungen hielt das Institut den Überschuss aber dennoch stabil. Goldman-Aktien gaben vorbörslich nach. Beim Kreditkartenkonzern American Express füllten ausgabefreudige Konsumenten auch im dritten Quartal die Kasse. Der Gewinn des US-Unternehmens übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg im vorbörslichen Handel.
Die Durststrecke des früher so erfolgsverwöhnten IT-Konzerns IBM dauert an. Im dritten Quartal ging vor allem das Geschäft mit leistungsstarken Firmenrechnern weiter zurück, aber auch die Einnahmen aus Dienstleistungen wie dem Betrieb von Rechenzentren lagen unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der einstige Wachstumstreiber Software stagnierte nahezu. Vorbörslich sackten die Titel von Big Blue ab.
Bei Verizon übertraf der Gewinn im dritten Quartal die Analystenerwartungen. Zu verdanken war dies vor allem dem Umsatzwachstum der Tochter Verizon Wireless. Dennoch blieb das Kundenwachstum des vor der Komplettübernahme durch die Mutter stehenden Unternehmens deutlich unter dem Vorjahreswert und den Erwartungen der Experten zurück. Im vierten Quartal soll die Zahl der neuen Kundenverträge wieder steigen.
Vorbörslich verkauft wurden indes die Titel von Ebay . Börsianer machten dafür vor allem die Gewinnprognose es Online-Auktionshauses für das vierte Quartal verantwortlich, mit der Ebay enttäuscht habe. Das Geschäft auf Smartphones und Tablet-Computer lief zuletzt zwar gut, aber die Online-Handelsplattform fürchtet die schwache US-Konjunktur. Das Wachstum im US-Onlinehandel habe sich nach dem zweiten Quartal 'dramatisch' abgebremst, warnte Finanzchef Bob Swan in einer Telefonkonferenz mit Analysten./ajx/ck
Am Vortag hatten sich die zerstrittenen Parteien von Demokraten und Republikanern darauf geeinigt, die Schuldengrenze der weltgrößten Volkswirtschaft anzuheben. Der breit gefasste S&P 500
Der US-Haushaltsstreit ist damit vorerst vom Tisch. Das Problem sei allerdings nur aufgeschoben und dies sei die schlechte Nachricht, sagten Händler. Die Einigung gebe Anlegern nun aber wieder mehr Gelegenheit, sich auf Unternehmens- und Konjunkturnachrichten zu konzentrieren. Vom US-Arbeitsmarkt kamen negative Nachrichten: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche gingen nicht so stark zurück wie erwartet. Eine halbe Stunde nach Börsenstart wird dann noch der Philly-Fed-Index veröffentlicht, der laut Prognose der Volkswirte im Vergleich zum Vormonat gefallen sein dürfte.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs
Die Durststrecke des früher so erfolgsverwöhnten IT-Konzerns IBM
Bei Verizon
Vorbörslich verkauft wurden indes die Titel von Ebay