STUTTGART (dpa-AFX) - Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie leiden im Südwesten immer stärker unter Leistungsdruck. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Betriebsräten, die die IG Metall Baden-Württemberg am Montag in Stuttgart vorstellte. Demnach berichteten 78 Prozent der Arbeitnehmervertreter von wachsenden Problemen mit Leistungsdruck in ihrem Betrieb. Im Vorjahr waren es noch 18 Prozent weniger gewesen.
'Das ist kein guter Trend und mit unserem Anspruch von guter Arbeit nicht vereinbar', sagte IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann. Für die Erhebung waren Vertreter aus 643 Betrieben befragt worden. 'Es wird wieder an der klassischen Schraube gedreht: Personalzahlen gering halten, Zielvorgabe erhöhen', sagte Hofmann.
Er warnte davor, das Streben nach 'möglichst hohen Umsatzrenditen' auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen. Wirtschaftlicher Erfolg müsse stattdessen anders generiert werden - beispielsweise durch Innovationen bei Produkten.
Zwei von drei Betrieben nehmen der Umfrage zufolge zumindest teilweise Rücksicht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagte Hofmann. Die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter lassen hingegen 61 Prozent außer Acht. In 43 Prozent aller befragten Betriebe wird zudem keine Altersteilzeit angeboten.
Hofmann: 'Das und die brachliegenden Potenziale der Altersteilzeit sind Ausdruck einer Personalpolitik, die sich keine Gedanken über den demografischen Wandel macht.'
Die Arbeitgeber wiesen die Kritik zurück. 'Die Attraktivität der Arbeitsplätze insbesondere in Baden-Württemberg ist nach wie sehr hoch', hieß es in einer Erklärung des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. Von einer massiven Steigerung des Leistungsdrucks könne 'keine Rede sein'./lan/DP/wiz
'Das ist kein guter Trend und mit unserem Anspruch von guter Arbeit nicht vereinbar', sagte IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann. Für die Erhebung waren Vertreter aus 643 Betrieben befragt worden. 'Es wird wieder an der klassischen Schraube gedreht: Personalzahlen gering halten, Zielvorgabe erhöhen', sagte Hofmann.
Er warnte davor, das Streben nach 'möglichst hohen Umsatzrenditen' auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen. Wirtschaftlicher Erfolg müsse stattdessen anders generiert werden - beispielsweise durch Innovationen bei Produkten.
Zwei von drei Betrieben nehmen der Umfrage zufolge zumindest teilweise Rücksicht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagte Hofmann. Die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter lassen hingegen 61 Prozent außer Acht. In 43 Prozent aller befragten Betriebe wird zudem keine Altersteilzeit angeboten.
Hofmann: 'Das und die brachliegenden Potenziale der Altersteilzeit sind Ausdruck einer Personalpolitik, die sich keine Gedanken über den demografischen Wandel macht.'
Die Arbeitgeber wiesen die Kritik zurück. 'Die Attraktivität der Arbeitsplätze insbesondere in Baden-Württemberg ist nach wie sehr hoch', hieß es in einer Erklärung des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. Von einer massiven Steigerung des Leistungsdrucks könne 'keine Rede sein'./lan/DP/wiz