FRANKFURT (dpa-AFX) - Erleichterung bei den Aktionären von Adidas (XETRA:ADSGn): Der von der Russland-Krise arg gebeutelte Sportartikel-Hersteller hat die im Sommer gesenkten eigenen Ziele beim Umsatz und Gewinn erreicht. Zudem hat sich das Unternehmen aus Herzogenaurach von einer Randsparte getrennt - vom US-Lederschuhhersteller Rockport. Das gab den Papieren am Freitag frischen Schwung.
Sie verteuerten sich zum Mittag als einer der Favoriten im Dax (DAX) um 3,71 Prozent auf 60,43 Euro. Anfang Januar war der Kurs der Aktien noch unter 54 Euro gefallen, nachdem sie bereits 2014 mit minus 38 Prozent abgeschlagenes Schlusslicht im deutschen Leitindex waren.
ANALYST: KURZFRISTIG AUFTRIEB FÜR DEN KURS, ABER WARTEN AUF MÄRZ
Die Eckdaten von Adidas hätten die Markterwarten erfüllt, schrieb Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank in einer Studie. So stieg der Umsatz 2014 um 2 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Der Gewinn lag bei 650 Millionen Euro. Belastet hatten der Umbau im Golfgeschäft TaylorMade sowie die Abwertung des russischen Rubel - ist Russland doch einer der wichtigsten Märkte für Adidas. Ende September 2014 betrieb der Konzern dort mehr als 1100 Läden.
EXPERTEN GETEILTER MEINUNG ÜBER GESCHÄFTSAUSSICHTEN
Vorerst bleibt Analyst Riemann dann auch vorsichtig: Die Zahlen zeigten zwar, dass sich die Marke Adidas in Europa und den Schwellenländer ganz gut schlage, jedoch bleibe Russland ein schwieriger Markt. Insgesamt sollten die am Freitag vorgelegten Geschäftszahlen dem Aktienkurs kurzfristig helfen. Viel wichtiger dürften aber die im März erwarteten langfristigen Pläne und Visionen des Konzerns werden.
Andere sind Experten optimistischer: Zwar bleibe Russland ein Risiko, doch sollte Adidas von der Restrukturierung, der operativen Trendwende bei TaylorMade sowie von Währungseffekten profitieren, hatte Analyst Ingbert Faust von der Investmentbank Equinet in einer Studie Anfang der Woche geschrieben. Der zum chinesischen Renminbi, brasilianischen Real und US-Dollar schwächere Euro könnte auf diesen Märkten positive Spuren hinterlassen, lautet die Einschätzung des Experten. Negative Auswirkungen der Dollar-Stärke auf die Herstellungskosten würden in diesem Jahr durch Absicherungsgeschäfte weitgehend abgefangen und erst 2016 ein mögliches Thema.